Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 053c

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Das Cover des Buches
Quelle für den Text der Lektionen 051c bis 063c Lektionen ist das Buch
Alles über Wikipedia und die Menschen hinter der größten Enzyklopädie der Welt
Das Buch erschien unter einer freien Lizenz (Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported, CC-by-sa).
fuente: Allesueberwikipedia.pdf - CC-BY-SA Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported, CC-by-sa - CC-BY-SA
Inhalt
Inhalt
VORWORT 9
EINLEITUNG 11
DIE ENTSTEHUNG DER DEUTSCHEN WIKIPEDIA 15
Von Nupedia zu Wikipedia:Wie alles anfing ... 15
Odyssee ins Jahr 2001: Die Anfänge der deutschen Wikipedia 23
Ein Blick zurück von der anderen Seite der Diskette 31
Zehn Jahre Wikipedia: Meilensteine 35
Der millionste Artikel für die deutsche Wikipedia 41
Wikipedia: Eine kritische Sicht 43
DIE WIKIPEDIA-ARBEIT 47
Grundkenntnisse 47
Was braucht ein »guter« Artikel? 59
Ein Begrüßungslöschantrag 63
Von der IP zum Bürokraten: die »Karriere« eines Wikipedianers 64
Da kann ja jeder reinschmieren! 67
Wo erhalten Benutzer Hilfe und Unterstützung? 71
WIE GUTE ARTIKEL ENTSTEHEN 81
Die Qualität von Wikipedia: Anspruch und Wirklichkeit 81
Geständnis eines Kleinvandalen 100
Die Zebrarennschnecke:Vom Kindermund zum enzyklopädischen Artikel 101
Wer rastet, der rostet 104
Listen über Listen 105
Nicht zu benutzen 107
Wikipedia organisiert 108
Schon gewusst? - oder: Wie kommt man flott auf die Hauptseite? 115
Masse mit Klasse 118
Die Todesopfer an der Berliner Mauer 121
MOTIVATION: FREIWILLIG FÜR FREIES WISSEN 125
Unverhofftes Wiedersehen 125
Von Metzgern und Schlachtern - oder: Wenn's sonst keiner macht ... 127
Wikipedia-Mitarbeit hält die Festplatte am Drehen 130
Der Traum von einer eigenen Enzyklopädie 131
»Wikipedia and I« 133
Wikipedia - der erste Schuss ist gratis 138
Damenfang 140
Wikipedia: Ein persönlich gefärbter (was sonst?) Erfahrungsbericht 141
Warum ich immer noch mitspiele 144
Der Büchermessie 147
Wikipedia-Momente 149
KOMMUNIKATIONSKULTUR 151
Möglichkeiten und Grenzen demokratischer Strukturen in derWikipedia 151
Wissen ist Macht 162
Exklusionisten gegen Inklusionisten ein enzyklopädischer Bruderkrieg 164
Exklusionismus: In den Maschinenräumen von Wikipedia 173
Inklusionismus: Mehr Toleranz! 178
Mit 80 + dabei 182
DIE DUNKLE SEITE DER WIKIPEDIA 187
Am Anfang war der Streit 187
Kaffeeservice und Bügelbrett: Von der Wikipedia ohne Umweg in die Köpfe 210
Aus der Löschhölle an die Wand 214
Von der »Hassenstein-Debatte« zu allerlei Erfreulichem 216
Trollosophie 222
DIE WISSENSCHAFT ZU WIKIPEDIA 225
Wikipedistik 225
Wikipedia als Forschungsobjekt 241
Die Wikipedia als Werkzeug für individuelle und kooperative Lernprozesse 243
Verborgenes Wissen in Wikipedia 246
Die Enzyklopädie und der Elfenbeinturm - wie Wikipedia und Wissenschaft zueinander finden können 247
»Sag bloß keinem, dass du da mitmachst!« 266
Durch Kooperation zum Erfolg: Die Johann-Heinrich-ZedlerMedaille 268
Wikipedia und Wissenschaft aus der Sicht der Akademieforschung 269
Einstieg mit Hürden 273
Wikipedia als Lebensweise 274
Wikipedia und Speziallexika im Wettstreit 276
DIE TECHNIK HINTER WIKIPEDIA 283
MediaWiki - oder: Das Web 0,0 283
Hardware: Betrieb der Wikipedia 295
Das Werden und Wachsen der Helferlein: Bots, Skripte und Werkzeuge 300
AUSBLICK: WIKIPEDIA 2021 311
ANHANG 327
Glossar: Wikipedia-Jargon für Anfänger 327
Die Autoren 333
Creative Commons License 344



MC101 - MC110

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MC101

Was braucht ein »guter« Artikel?
VON BENUTZER:GRIPWEED
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Als ich gebeten wurde, an diesem Buch zu partizipieren, wurde ich als Wikipedianer mit »vielseitiger Mitarbeit« bezeichnet. Das ist eines der Dinge, auf die ich bei meiner Mitwirkung achte. Ich fühle mich in vielen Bereichen der Wikipedia heimisch und arbeite an sehr vielen unterschiedlichen Baustellen. Mein Fokus liegt vor allem auf dem Erstellen neuer Artikel. Bisher (28. Januar 2011) habe ich 367 Artikel erstellt. Vieles habe ich auf meiner Benutzerseite aufgelistet. Vornehmlich schreibe ich über Musikgruppen und Filme und verfasse Biographien, aber auch Artikel zu Literaturthemen, Ortsartikel und Wrestler stehen auf meiner Liste.
Probleme mit den Relevanzkriterien hatte ich eigentlich nie. Nur zwei meiner Artikel sind bei den Löschkandidaten aufgeschlagen, aber gelöscht wurde bisher keiner. Allerdings, ein paar überarbeitete Artikel fielen der Löschmaschinerie zum Opfer. Auch blieb nicht jeder Artikel bestehen, bei dem ich mich für ein »Behalten« ausgesprochen habe. In diesem kurzen Text soll es deshalb darum gehen, was ein Lemma (siehe Glossar) mir bedeutet und wie ich vorgehe. In der Hoffnung, dass ich damit Jung-Wikipedianern etwas mitgeben kann, um gerade anfänglichem Frust vorzubeugen.


MC102

Vokabeln:


MC103

Wenn ich sage, dass ich mich kaum mit den Relevanzkriterien beschäftige, muss man natürlich berücksichtigen, dass ich fünf Jahre lang in der Wikipedia aktiv bin. Das heißt, ich weiß im Endeffekt, was geht, was nicht geht und was Ermessenssache ist. Gerade am Anfang ist es daher sinnvoll, zumindest die groben Kriterien für Artikel zu kennen. Man sollte sich ähnliche Artikel zum Thema anschauen, eventuell ein paar Hilfeseiten lesen usw. Meiner Erfahrung nach sollte man sich erst mal einarbeiten. Ein paar Verbesserungen hier und da, mal einen größeren Textblock einfügen und gucken, was passiert. Von kontroversen Artikelgegenständen sollten Einsteiger die Finger lassen.
Wenn ich mich entschließe, einen Artikel zu schreiben, kann es dafür mehrere Anlässe geben. Ich bin in Medien und Literatur auf den Gegenstand gestoßen, habe einen Film gesehen, den noch niemand eingetragen hat, oder ich habe irgendwo eine Lücke (einen Rotlink) in einem Artikel entdeckt. Das Wichtigste aber: Ich muss vom Artikel überzeugt sein. Das heißt, entweder es ist etwas, wovon ich ein Fan bin (Band, Album, Film), oder es ist etwas, was mich interessiert oder abstößt, also irgendwie Emotionen erzeugt. Im Sinne des »Neutralen Standpunkts« klammere ich mein Eigeninteresse aus. Wurde ein Film, der mir gefällt, überwiegend negativ bewertet, so schreibe ich das auch in den Artikel. Und das ist nicht einfach. Aber das ist es auch gerade, was mich daran reizt: Wie verhindere ich, dass meine persönliche Überzeugung in den Artikel einfließt?


MC104

Vokabeln:


MC105

Aber wie entsteht jetzt eigentlich ein Artikel?
Bevor ich mich an die eigentliche Arbeit mache, gucke ich einmal kurz in die englischsprachige Wikipedia und schaue, ob eine Übersetzung sinnvoll ist. Ist sie das, führe ich einen »Import« durch (für Nicht-Administratoren: auf WP:IMP3 beantragen). Wenn mir eine Übersetzung nicht sinnvoll erscheint, starte ich eine Google-Suche nach möglichen Quellen. Danach schaue ich mir die Literatur zum Thema an. Habe ich alles zusammen, mache ich mir normalerweise eine Gliederung im Kopf und versuche den Artikel zu visualisieren. Das klappt bei mir ganz gut, für Menschen, die mit dieser Methode nicht zurechtkommen, wird es wohl andere Möglichkeiten geben (MindMaji», Vorschreiben oder Ähnliches).
Meine Artikel entstehen normalerweise »On-the-Fly«, das heißt ohne Zwischenspeicherung im Eingabefenster. Das würde ich jedoch niemandem am Anfang empfehlen. Nur bei Texten, die mehr Quellenaufwand erfordern, und bei den größeren Arbeiten, für den Schreibwettbewerb beispielsweise, erstelle ich die Artikel in meinem Benutzernamensraum und verschiebe von dort aus. Ich gehe meist chronologisch vor, bei einer Band also zuerst die Infobox, Einleitung, Bandgeschichte, Musikstil, Rezeption, Diskographie, Weblinks usw. Eigentlich wäre es sinnvoller, die Einleitung zum Schluss zu schreiben, wenn man weiß, wie der Artikel aussieht. Aber das ist nun mal nicht mein Stil. Am Ende werden InterWikis (Verlinkung auf andere Sprachversionen) und Kategorien eingebracht, ein letzter Korrekturgang mit der Vorschaufunktion (Stimmen die Links? Rechtschreibfehler?).



MC106

Vokabeln:


MC107 Meist entdeckt man dann nach dem Speichern noch ein paar Fehler. Als Letztes wird der Artikel verlinkt, das heißt, ich gebe das Lemma und die Weiterleitungen in die Volltextsuche ein und gucke, was ich finde. Schwups, Artikel fertig! Fertig? Nein, jetzt kommen die fleißigen Bienchen der Recent Changes (letzte Änderungen) zum Einsatz, die neue Artikel beobachten und verbessern. Ich finde es auf jeden Fall total interessant, wie manche Tippfehler erst nach Jahren entdeckt werden, andere innerhalb von 1,5 Sekunden nach dem Abspeichern.

Ganz wichtig: Grundsätzlich sollte die Arbeit am Projekt Spaß machen. Es macht keinen Sinn, einen Artikel über etwas zu erstellen, was einen nicht tangiert. Wenn es mir also keinen Spaß macht, andere Artikel zu verbessern, ist es vielleicht nicht so gut, ausgerechnet in der Qualitätssicherung zu arbeiten. Wenn mich Musik nicht interessieren würde, macht es keinen Sinn, einen Artikel über ein Popalbum zu schreiben. Ich hoffe jedenfalls, an ähnlicher Stelle zum zwanzigjährigen Jubiläum wieder etwas in die Tasten hauen zu dürfen.



MC108

Vokabeln:


MC109

Ein Begrüßungslöschantrag
VON KERSTI NEBELSIEK
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Meine erste Erfahrung mit Wikipedia machte ich in der Nacht vom 24. auf den 25. März 2005. Ich recherchierte gerade für mein Biologie-Lehramtsstudium zu einer Hausarbeit über Inseltheorie. Dabei landete ich zum ersten Mal während GoogleRecherchen regelmäßig auf der deutschen Wikipedia. Und ich stellte etwas Furchtbares fest: Der Artikel über Neuseeland enthält keinerlei Angaben zur Tierwelt! Ich überlegte, dass ich das ja sowieso recherchieren musste. Ich konnte die Angaben für den Artikel während dieser Recherche sammeln und noch am selben Tag daraus einen Artikel formulieren. Ich machte dabei eine Reihe typischer Anfängerfehler. Der wichtigste und schwerwiegendste war: Ich sammelte meine Rechercheergebnisse im Artikelnamensraum. Das führte natürlich sofort zu einem Schnelllöschantrag gegen meine Notizen, der mich nur verwirrte. »Huch, wo sind denn meine Notizen ... na ja, nehme ich den Zurück-Button, da sind sie ja noch« ... und speicherte den Entwurf mit den neu gefundenen Ergänzungen erneut ab. Daraufhin gab es - wegen der Erweiterungen - einen regulären Löschantrag. Irgendjemand äußerte zwischendurch, ich solle mich doch anmelden, was ich auch tat, und nach einem kurzen Blick in die Löschdiskussion gab ich auf, leerte die Seite und konzentrierte mich auf meine Hausarbeit. Ich kann keinen Artikel schreiben, während gleichzeitig eine Löschdiskussion zu diesem Artikel läuft.


MC110

Vokabeln:


MC111 - MC120

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MC111

Eine Bemerkung, die ich in einer Löschdiskussion fand, ärgert mich jedes Mal, wenn ich sie irgendwo lese: Der Löschantrag wäre richtig gewesen, denn neue Autoren sollten schnell lernen - bevor sie noch 20 weitere Artikel schreiben. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Neuautor 20 minderwertige Artikel in Reihe produziert oder ob er beginnt, einen Artikel im Namensraum zu schreiben, während er noch recherchiert - bei Ersterem muss man so schnell wie möglich die Bremse ziehen, da niemand in derselben Zeit daraus ebenso viele Artikel in akzeptabler Qualität machen kann. Bei Letzterem sollte die Baustelle so schnell wie möglich in den Benutzernamensraum verlagert werden, wo sie hingehört. Der Umweg über eine Löschdiskussion ist demotivierend und kontraproduktiv. Zu glauben, dass irgendjemand beim ersten Artikel sicher sein kann, alle Fettnäpfchen vermieden zu haben, in die ein Anfänger tappen kann, halte ich für eine Illusion.
Während meiner Arbeit für Wikipedia begrüßte ich auch diverse Wikipedia-Anfänger und stellte fest: Alle machen am Anfang vergleichbar dumme Fehler wie ich, und die Gefahr, dass der erste Artikel gelöscht wird, weil man irgendetwas nicht beachtet hat, ist recht groß. Formale Fehler - dass man zum Beispiel die Wiki-Syntax nicht beherrscht - sind dagegen unerheblich für das Eingewöhnen. Solange der Text weitgehend okay und mit geeigneten Quellenangaben versehen ist, findet sich schon jemand, der alles Wikipedia-geeignet formatiert und verlinkt. Das lässt sich beim ersten Durchlesen nebenher erledigen.



MC112

Vokabeln:


MC113

Von der IP zum Bürokraten: die »Karriere« eines Wikipedianers
VON JÜRGEN LÜDEKE
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Was die Wikipedia angeht, bin ich ein Spätzünder, denn richtig entdeckt habe ich sie erst Anfang 2006, also zu einer Zeit, als das Projekt bereits recht weit fortgeschritten war. Die Entdeckung selbst verlief bei mir wahrscheinlich so wie bei vielen anderen auch: Über eine Internetsuchmaschine gelangte ich zum Wikipedia-Artikel - in meinem Fall war es der zu Kathy Reichs. Und prompt entdeckte ich dort das, was den »Charme« von Wikipedia ausmacht: Es fehlte etwas, das ich wusste. Ich habe mich einige Zeit geziert, den über jedem Artikel prangenden »Bearbeiten«-Knopf zu drücken, aber irgendwann traute ich mich und ergänzte die fehlende Information. Anscheinend wurde ich dabei auch angesteckt - nämlich mit dem »Wikipedia-Fieber«.
Auf jeden Fall dauerte es nicht lange, bis ich mich als Benutzer anmeldete. Die einzige Schwierigkeit dabei war die Auswahl eines Benutzernamens. Hier half der Blick ins DVD-Regal. Die Wahl fiel auf James Bond, genauer auf James Bond 007 - In tödlicher Mission mit dem Originaltitel For Your Eyes Only - und der neue »Benutzer:YourEyesOnly« ward geboren.


MC114

Vokabeln:


MC115

Die erste Zeit nach meiner Anmeldung trieb ich mich in der Qualitätssicherung und in den Löschdiskussionen herum schließlich ging ich davon aus, dass die Wikipedia dringend auf die Meinung eines neuen Benutzers wartete. Entsprechend dieser Annahme tat ich dort wo immer möglich meine Meinung kund - musste aber schnell feststellen, dass sich eigentlich keiner so richtig dafür interessierte. Leicht frustriert tat ich dann das, worum man mich auf meiner Diskussionsseite mittels eines Begrüßungsschreibens bat: Ich machte mich erst mal kundig und las Vorschriften, Regeln, Abmachungen wie WP:QA, WP:LIT, WPWEB und WP:RK. Nebenher machte ich mich aber auch nützlich und schrieb bzw. verbesserte Artikel: »Organspendeausweis«, »Ah-Rezeptor«, »Dehydroepiandosteron« oder »Embolektomie« zum Beispiel.
Aber auch die Löschdiskussionen - intern gerne mal »Löschhölle« genannt - ließ ich nicht links liegen. Hier vertiefte sich der Wikipedia-Kontakt, als es um die Löschung des Artikels »Hundediabetes« ging. Meine betagte Hundedame litt zu jener Zeit gerade daran, und ich wollte partout nicht einsehen, warum nun dieser - für mich sehr informative und hilfreiche - Artikel gelöscht werden sollte. Streitbar, wie ich bin, habe ich mich teilweise durchgesetzt: Der Artikel wurde zwar gelöscht, dafür aber auch neu geschrieben. Am 31. Juli 2006 um 10.51 Uhr (die Logbücher der Wikipedia vergessen nichts!) legte ich den Grundstein für den Artikel »Caniner Diabetes mellitus«.



MC116

Vokabeln:


MC117

Danach führte mich mein Weg zum »Portal Chemie« (heute: »Redaktion Chemie«). Dies war irgendwie logisch, als DiplomChemiker fand ich dort reichlich Beschäftigung. Außerdem entdeckte ich so langsam die »Untiefen« der Wikipedia: den sogenannten »Meta-Kram«. Dort stellte ich unter anderem fest, dass sich diese Benutzer tatsächlich auch persönlich treffen nämlich bei relativ regelmäßig stattfindenden »Stammtischen«. Das musste ich mir ansehen! Mittlerweile war ein gutes halbes Jahr vergangen, und ganz so unbekannt war mein Benutzername in der Wikipedia nicht mehr, also »traute« ich mich auch zu einem Real-Life-Treffen. Dort wurde ich nicht nur freundlich aufgenommen, sondern alsbald auch dazu überredet, eine Kandidatur zum Administrator zu starten.
Nach kurzer Bedenkzeit willigte ich ein, und 14 Tage später wurde ich dann tatsächlich Administrator. Dies bedeutete, neben zusätzlichen »Aufgaben«, einen Seitenwechsel in den Löschdiskussionen. Nun galt es nicht mehr, Argumente für oder gegen das Behalten bzw. Löschen eines Artikels vorzubringen, sondern diese Argumente abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen. Eine Zeitlang fand ich dies recht »spannend«, aber so richtig fühlte ich mich auch hier nicht zu Hause.



MC118

Vokabeln:


MC119

Viele Möglichkeiten der Betätigung blieben für mich allmählich nicht mehr übrig: Artikel schreiben fiel mir schwer, Löschdiskussionen entscheiden war auf Dauer gesehen auch nicht das Gelbe vom Ei, irgendwas mit »Programmierung« war mir eindeutig zu hoch - blieb die Vandalismusbekämpfung. Bei diesem Aufgabengebiet bin ich heute noch. Die Frage, ob man als »Vandalenjäger« (oder »RC'ler«) von der »Community« überhaupt ernst genommen wird, sah ich für mich im September 2008 beantwortet, als ich zum Bürokraten gewählt wurde.
Seitdem bin ich auch »angekommen« in »meiner« Wikipedia: Hie und da einen Benutzernamen ändern, unsere Artikel vor Vandalismus schützen, viel lesen und wenig sagen - das kann so bleiben. Von der IP zum Bürokraten: Es geht!



MC120

Vokabeln:


MC121 - MC130

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MC121

Da kann ja jeder reinschmieren!
VON ULRICH WAACK
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Vermutlich hatte ich 2006 im Pensionsalter von 65 das Wort »Wikipedia« noch nie gehört. Aber als ich dann meine allererste Begegnung mit Wikipedia hatte, erfuhr ich gleich auf der Stelle einen der wichtigsten Grundsätze: In Wikipedia kann eben nicht jeder reinschmieren. Weil nämlich die Schmiere sehr schnell entfernt wird.
Ich war dem Ratschlag gefolgt: Sie sollten Ihren Namen von Zeit zu Zeit mal googeln! Seit 2002 war ich im Internet; die jeweilige Ausbeute beim Mir-hinterher-Googeln war bis dahin eher dürftig. Aber am 28. April 2006 erschien plötzlich bei der Eingabe von »Waack« ein Hinweis auf meinen 17 Jahre zuvor verstorbenen Vater. Wie denn das?! Es handelte sich um einen Hinweis auf die Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie, wo er in der Tat eine Zeitlang Vorsitzender gewesen war. Immer noch rätselhaft. Ein Klick führte mich auf eine Seite, deren kühlelegantes, grau-blau-weißes Design mir inzwischen sehr vertraut ist: Wikipedia.


MC122

Vokabeln:


MC123

Offenbar war und ist das System sehr gut konstruiert (»Interaction Design«, wow, so etwas weiß ich heute dank Wikipedia), denn ich begriff ziemlich schnell, wie man es machen muss. Auf der Stereoskopie-Seite, entstanden ein Vierteljahr zuvor, gab es ein Unterkapitel mit der Liste der ehemaligen Vorsitzenden, die unterschiedlich farbig unterlegt waren. Ich klickte auf den roten »Fritz G. Waack«, und es erschien ein Blankofeld mit dem Hinweis: »Der Artikel >Fritz G. Waack< existiert nicht in diesem Wiki. Du kannst den Artikel erstellen (Anleitung).«
Und wer sollte das besser können, wer sollte ihn besser kennen als ich, der Sohn? Mehr als eine Stunde werde ich wohl für den Artikel nicht gebraucht haben, sicherlich noch ohne eingebaute Links und natürlich auch noch ohne Foto, aber immerhin hatte ich das Einleitungswort schon fett gesetzt. Unter »Zusammenfassung und Quellen« habe ich - als IP 84.191.61.139 - vermerkt: »Ich bin der einzige Sohn von Fritz Waack (und Historiker M. A.).« Dann: Speichern!
15:36 Uhr: In dieser Schicksalsminute begann meine Wikipedia-Uhr zu ticken.



MC124

Vokabeln:


MC125

15:39 Uhr: Exakt drei Minuten später (vermutlich wollte ich noch eine kleine Änderung anbringen) fand ich überraschend auf der Seite einen »Löschantrag« eines Menschen, der mir dreist und respektlos erschien, denn er hatte doch tatsächlich gefragt: »Ist dieser Mensch [überhaupt] enzyklopädisch relevant?«
Das verschlug mir erst einmal den Atem. Eine Institution namens Wikipedia krallt sich mir nichts, dir nichts meinen Vater und verarbeitet ihn in einem Artikel über die Deutsche Gesellschaft für Stereoskopie, führt mich über einen roten Link unter seinem Namen zu der Aufforderung, einen Artikel über ihn zu erstellen, und wenn ich dieser Aufforderung freundlicherweise mit meiner Sachkenntnis nachkomme, wird mein doch offenbar erwähnenswerter Vater als »dieser Mensch« bezeichnet?!
15:48 Uhr: Weitere neun Minuten später hatte eine Benutzerin mit dem phantasieanregenden Pseudonym Rosi Nimmersatt* bekundet: »Ja [relevant], hat aber ein scheiß artikel bekommen der arme (siehe Google-Trefferliste).«
15:57 Uhr: Ich schreibe empört: »Fritz Waack wird in Wikipedia erwähnt unter den Stichworten >Stereoskopie< und Gesellschaft für Stereoskopie<, dort als Vorsitzender von 1981 bis 1984. Das Link ist leer und enthält die Aufforderung, ggf. einen neuen Artikel zu entwerfen. Genau das habe ich getan. - Ulrich Waack (Historiker M.A.).« Und ich dachte: »Vergiss diesen Blödsinn, das wird nix.«
18:42: Immer unglaublicher! Ein Benutzer namens Zaungast schreibt: »Behalten, aber überarbeiten. W. war eine wichtige Person in der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie.« Na, das klingt ja schon ganz anders: »wichtig«! Ehrenrettung.


MC126

Vokabeln:


MC127

Am Ende des Tages hatten sich dann schon zwei Benutzer darangemacht, den Artikel zu verbessern. Offenbar sollte nicht nur die Ehre, sondern auch mein Artikel gerettet werden. Puls und Blutdruck waren gegen Mitternacht aufwerte herabgesunken, die es nicht mehr zwingend notwendig erscheinen ließen, 112 zu wählen.
Zwei Tage später wurde der Schnelllöschantrag in 14 Tage Bewährungsfrist umgewandelt. (Noch vor Ablauf dieser Frist wurde der »Baustein des Makels« entfernt.)
Offenbar habe ich dann in den nächsten Tagen beim Nachgucken des aktuellen Diskussionsstandes mitbekommen, wie viele Vorzüge Wikipedia für einen Menschen besitzt, der im Elternhaus mit einem vierbändigen Brockhaus groß geworden war, damit das Abitur gemeistert und sich als jung verheirateter Vater trotz knapper Kasse sukzessive für rund 2000 DM die 25 Bände der 17. Auflage (1966-1974) geleistet hatte: damals eine ganze Menge Holz; dafür konnte man auch einen gebrauchten VW-Käfer bekommen.


MC128

Vokabeln:


MC129

Und jetzt dieses blitzschnelle, viel umfangreichere und aktuellere, völlig kostenlose Angebot einer Online-Enzyklopädie! Und vor allem kein lästiges Suchen und Blättern beim Verweis von Band 12 auf einen Artikel im Band 3 (und von dort nach Band 17). Einfach nur Klick auf den Link - Simsalabim!
Schnell begriff ich, wie der Hase lief, und so wurde ich schon eine Woche später angemeldeter Benutzer, weil ich mehrfach am eigenen Leibe erfahren hatte, wie schnell man als IP bei kleineren Änderungen weggeputzt wird. Manchmal nach dem Motto: Von einer IP kann ja sowieso nichts Vernünftiges kommen ...
Seitdem reagiere ich allergisch, wenn mir beim Stichwort Wikipedia entgegenposaunt wird: »Da kann ja jeder reinschmieren!« Inzwischen bin ich mit dem Erzählen dieser Erfahrung zu einer Art Blues Brother geworden: Ich reise im Auftrag des Herrn ...
Jetzt, anlässlich des zehnten Jubiläums, habe ich mir vorgenommen, ab sofort auf diese Missioniererei zu verzichten, selbst bei jenen feinen Herren im Wissenschaftsbetrieb, die sich inzwischen immerhin mit gerümpfter Nase herablassen zu einem: »Na ja, für die erste schnelle Information ...«
Sollen sie doch ersticken an ihrer Borniertheit und Ignoranz. Ich setze ganz zuversichtlich auf das, was Kant, Georg Jellinek und Carl Schmitt »die normative Kraft des Faktischen« genannt haben. Hasta la victoria siempre!



MC130

Vokabeln:


MC131 - MC140

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MC131

Wo erhalten Benutzer Hilfe und Unterstützung?
VON TIM MORITZ HECTOR
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Allen Lesern garantiere ich: Keine(r) der Autorinnen und Autoren dieses Buches würde von sich behaupten, die gesamte Wikipedia zu kennen, alle Fragen beantworten und nichts Neues mehr lernen zu können. Auch vermute ich, dass die allerwenigsten Wikipedianer, egal in welcher Funktion sie überwiegend in der Online-Enzyklopädie tätig sind, zu solcher Selbstüberschätzung neigen würden. Wir alle haben bisweilen Fragen - und im Folgenden sollen einige Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung von Wikipedianern untereinander aufgezeigt werden egal ob für Neulinge oder »alte Hasen«.


MC132

Vokabeln:


MC133

Die ersten Schritte in Wikipedia: Das Mentorenprogramm
Das Prinzip des Mentorenprogramms ist sehr einfach: Ein erfahrener Wikipedianer steht einem noch in den Kinderschuhen steckenden Neuautor persönlich zur Seite. Dabei ist jeder, auch ohne besondere technische Vorkenntnisse und quasi auf Knopfdruck, in der Lage, sich einen solchen Mentor zu »organisieren«. Auch ohne jemals eine Wikipedia-Seite bearbeitet zu haben, ist es durchaus möglich, einen Mentor zu haben. Diesen dauerhaften Ansprechpartner kann man sich aus einer Liste mit über 150 Mentoren aussuchen.
Der Mentor beantwortet alle Fragen. In der Kommunikation zwischen »Mentee« (so heißen die betreuten Wikipedianer im Mentorenprogramm-Fachjargon) und Mentor gibt es keine dummen Fragen, keine Zurechtweisung, keinen bürokratischen Verweis auf WP:RK, Punkt 3.4.3, WP:ELW oder NPOV, sondern die Vorgehensweise wird Schritt für Schritt genau erklärt. Dabei überlassen die Mentoren in der Regel dem Betreuten die Wahl des Kommunikationsmittels: Zwar bevorzugen es viele Mentoren, direkt in Wikipedia zu kommunizieren, weil damit zugleich das »Online-Diskutieren« trainiert werden kann, aber E-Mail, Instant-Messenger und bisweilen sogar telefonische Konversation werden ebenfalls angeboten.


MC134

Vokabeln:


MC135

Die Dauer der Betreuung im Mentorenprogramm schwankt stark, aber die aktive Betreuung überschreitet nur selten ein halbes Jahr - mal abgesehen von entstehenden Karteileichen und ungewöhnlichen Ausnahmefällen. Ist die Betreuung abgeschlossen, so ist der Mentee im Idealfall selbständiger Wikipedianer und in der Lage, die alltäglichen Aktivitäten auch ohne Hilfe auszuführen. Trotzdem bleibt auch über die offizielle Betreuung hinaus häufig ein intensives Verhältnis zwischen Mentee und Betreuer erhalten, etwa um Problemfälle zu besprechen oder eventuell doch noch auftretende Fragen zu klären.
Kurz noch ein Rückblick auf das Mentorenprogramm: Diese Einrichtung hat in Wikipedia eine mittlerweile fast vierjährige Tradition und eine rasante Entwicklung hinter sich. Neulinge nicht mehr auf die zentrale Fragenseite zu verweisen (siehe unten), sondern im persönlichen Austausch zu betreuen - das war zu jener Zeit eine belächelte Idee, die im Frühjahr 2007 von einigen Mitgliedern der damals zentralen Anlaufstelle »Fragen von Neulingen« aufgegriffen wurde. In einem Prozess, der wie viele Wikipedia-Prozesse nicht immer konfliktfrei verlief, entwickelte sich daraus das Mentorenprogramm und wurde langsam zu einer immer häufiger genutzten und immer größer werdenden Institution.



MC136

Vokabeln:


MC137

Unser freundliches Mädchen für alles: Das Support-Team
Beim Support-Team können Sie im Zweifelsfall jede Anfrage stellen, und Ihnen wird immer freundlich geholfen. Natürlich ist das eigentliche Ziel, einen möglichst großen Teil der Unterstützung für Neulinge nicht per E-Mail, sondern innerhalb der Wikipedia abzuwickeln. Das empfehlen wir auch jedem neu dazugestoßenen Wikipedianer: Die Betreuung ist näher am Geschehen und kann - gerade beim Mentorenprogramm - direkter erfolgen. Hinzu kommt, dass die Kommunikation mit dem Support-Team immer per E-Mail erfolgt. Weiß man aber als Neuling mal gar nicht mehr weiter, ist das Support-Team eine gute Anlaufstelle in der Not.
Die eigentliche Aufgabe des Support-Teams ist aber die Beantwortung externer Anfragen. Wer sich also ohnehin vornimmt, längerfristig Wikipedianer zu werden, sollte sich bei den Mentoren umsehen. Wer hingegen nur einen Fehler melden möchte, von konkreten Fragen geplagt wird oder keine Ahnung hat, was nun Wikipedia eigentlich bezweckt, ist beim Support-Team genau richtig. Bei solchen Anfragen kooperieren Mentorenprogramm und Support-Team sowieso häufig, weil es nur natürlich ist, dass nicht jeder immer genau weiß, welche Form der Unterstützung benötigt wird, oder auf Anhieb bei der exakt richtigen Adresse landet.


MC138

Vokabeln:


MC139

Als Ansprechpartner für externe Anfragen steht das SupportTeam auch bei rechtlichen Problemen, wie zum Beispiel bei möglichen Verletzungen des Persönlichkeitsrechts in Artikeln über lebende Personen, als Vermittler zur Verfügung.
Eine weitere Hauptaufgabe für das Support-Team ist die Behandlung von urheberrechtlichen Freigaben: Das gesamte für Wikipedia und ihre Schwesterprojekte gesammelte Material muss unter Freien Lizenzen stehen. Um die Verwendung eines bereits veröffentlichten Textes oder Bildes zu ermöglichen, kann eine Freigabe des Verfassers oder des Fotografen bzw. des Rechteinhabers (wenn die Rechte übertragen wurden) erfolgen. Das Support-Team überprüft an dieser Stelle die Nachvollziehbarkeit der Freigaben, bestätigt diese und begleitet den Prozess der Einbindung des freigegebenen Materials innerhalb der Wikipedia.


MC140

Vokabeln:


MC141 - MC150

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MC141

Das Support-Team arbeitet technisch mit einem Fallbearbeitungssystem, der Freien Software OTRS (Open-Ticket-RequestSystem). Damit können alle eingehenden Nachrichten von jedem Mitglied des Support-Teams eingesehen werden. Der gesamte Vorgang mit bereits erfolgten Antworten und Rückfragen ist dargestellt. Jede Anfrage erhält eine sogenannte Ticket-Nummer und kann damit eindeutig identifiziert oder auch mit neueren oder älteren Vorgängen in Verbindung gebracht werden. Dieses System gab es nicht immer. 2003 wurde für die Beantwortung nichtöffentlicher Anfragen zu den genannten Themen eine Mailing-Liste eingerichtet. Dieses Verfahren war jedoch zu unpraktisch, weil niemand genau nachvollziehen konnte, wer wann welche Antwort zu welchem Thema geschrieben hatte. Erst die Möglichkeit der Behandlung eines einzelnen Vorgangs als »Ticket« mit der OTRS-Software brachte 2004 Ordnung in dieses System. Die neue Software hatte einen weiteren Vorteil: Mit sogenannten Bearbeitungsschlangen (Queues) werden einzelne thematische Bereiche voneinander abgegrenzt, sodass heute für unterschiedliche Anfragen unterschiedliche Mail-Adressen zur Verfügung stehen. So kann etwa der Bereich »urheberrechtliche Freigabe« sauber von allgemeinen Anfragen getrennt werden.
Um Anfragen in deutscher Sprache kümmern sich derzeit etwa 70 freiwillige Mitarbeiter, wobei in einem Jahr rund 4.000 E-Mails beim Support-Team eingehen.



MC142

Vokabeln:


MC143

Pulsierende Online-Anlaufstellen: »Fragen zur Wikipedia« und »Fragen von Neulingen«
Es gibt auch zahlreiche Wikipedia-Unterseiten, die seit jeher und bis heute als Anlaufstellen für alle möglichen Fragen dienen.
Für Neulinge ist die Seite mit dem - für Wikipedia-Verhältnisse ungewöhnlich selbsterklärenden - Namen »Fragen von Neulingen«, kurz »FvN«, zu nennen. Hier können alle Fragen, die auch mit einem Mentor besprochen werden, einer unbekannten Anzahl von mehr oder weniger erfahrenen Autoren gestellt werden - ähnlich wie in einem Forum. Zwar kann die bisher gesammelte Erfahrung eines jeden Benutzers durchleuchtet werden - schließlich ist das überall auf Wikipedia möglich -, absolut sicher über die Verlässlichkeit der Antwort kann man aber letztendlich nicht sein. Für einfache Fragen bietet diese Seite aber zeitnah Hilfe, denn sie gehört zu den meistbearbeiteten Seiten in Wikipedia. Irgendjemand versucht immer, gerade ein paar Fragen zu beantworten, und die Wahrscheinlichkeit, schnell eine Antwort zu erhalten, ist deutlich höher als beim persönlichen Kontakt. Und auch hier wird kein Unterschied zwischen »blöden« oder »schlauen« Fragen gemacht: Wikipedianer, die antworten wollen, nehmen die Fragen, wie sie hereinkommen, und fragen gegebenenfalls zurück.


MC144

Vokabeln:


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Auf »FzW - Fragen zur Wikipedia« sieht die Sache schon anders aus: Hier werden Anfängerfragen zwar auch schnell beantwortet oder weitergeleitet, aber sie sind nicht unbedingt gern gesehen. Hier kommen kompliziertere Fragen auf den Tisch. Wer hier eine Frage stellen möchte, sollte nach Möglichkeit bereits im Archiv und auf den Hilfeseiten (die im nächsten Abschnitt dieses Kapitels noch thematisiert werden) nach einer Antwort geschaut haben. Weder die Fragen, geschweige denn die Antworten kommen in diesem Bereich von Neulingen, sondern von erfahrenen Benutzern, die sich häufig mit technisch-administrativen oder aufwändigen formalen Problemen beschäftigen. Wenn Sie also noch Anfänger sind, ist diese Seite höchstwahrscheinlich nicht die richtige Anlaufstelle für Sie. Haben Sie hingegen das Gefühl, Ihre Frage könnte von generellem Interesse sein - nur Mut: Wer irrt, wird zu den »Fragen von Neulingen« weitergeleitet, aber wer mit dieser Einschätzung richtigliegt, kann hier mit kompetenten Antworten und einer produktiven Diskussion rechnen.
Über diese beiden Seiten lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Dauer bis zur Antwort eigentlich nur bei unmittelbarer Kommunikation mit einem persönlichen Mentor (Chat oder Telefon) noch weiter verringert werden kann. Qualität, Umfang und Umgangston der Antworten sind aber längst nicht so gut oder auf individuelle Probleme zugeschnitten wie bei einer persönlichen Betreuung. Ein genereller Tipp für diese Seiten: Werfen Sie doch mal einen Blick in die Archive - vielleicht erübrigt sich Ihre Frage dadurch, oder aber Sie stoßen auf andere wertvolle Informationen!



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Vokabeln:


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Es geht auch ganz unpersönlich: Die unendliche Weite der Hilfeseiten
Natürlich muss Hilfe für den Einstieg nicht immer über persönlichen Kontakt erfolgen. Oft genug reicht es, die richtige Hilfeseite zu finden, wo die ersten Schritte eingängig erklärt werden. Und wo wäre das besser möglich als auf Wikipedia mit ihren Querverweisen und Verlinkungen?!
Genau das ist jedoch auch das Problem an den Hilfeseiten: Fakt ist, dass wahrscheinlich so ziemlich alles irgendwo mal erklärend aufgeschrieben wurde. Die Frage ist aber immer, wo, von wem und ob es auch verständlich, umfassend und aktuell ist. Gern würde ich nun einen Überblick über alle Hilfeseiten geben, muss aber gestehen, dass ich selbst keinen habe. Und das, obwohl wir bereits häufig, in mehrstündigen Workshops, versucht haben, dieses wild gewachsene System zu verbessern. Trotzdem will ich einige ausgesprochen interessante Artikel vorstellen, die überaus lesenswert sind.



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Vokabeln:


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Unter »Tutorial« ist das zu finden, was andere Internetplattformen als »Erste Schritte« oder Einführung bezeichnen: Hier bekommt der Einsteiger einen Schritt-für-Schritt-Überblick über die Möglichkeiten, die Wikipedia bietet. Nach der ausführlichen Lektüre dieser Seiten wird dem anfänglich verschreckten Benutzer vieles klarer, denn dort werden nicht nur die Kernidee der Wikipedia und ihre grundlegenden Prinzipien einführend dargestellt, sondern auch Fragen zum Anlegen eines Benutzerkontos, zur Formatierung und, nicht zuletzt, zu den formalen Kriterien für eine vernünftige Diskussion geklärt.


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