Curso de alemán para avanzados con audio/Lección 014b

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AB241

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB241 Bild 1: Text
Erkennungskarte
Bulletin de Recommandation
für/pur Hans Koch, 13 Jahre welche/qui
kommt an/arrive Reutte an 11h 10
Die Organe der Eisenbahn- und Hafenmission werden gebeten, der Inhaberin dieser Karte mit Rat und Hilfe an die Hand zu gehen.
Les employés de la mission des gares et des ports sont priés de bien vouloir soutenir des renseignement, aide et conseils le titulaire de ce bulletin de recommandation.
Si prega gli addetti delle stazioni delle ferrovie e dei porti voler prestar ajuto con informazioni e consiglo ai presentatori di questa legitimazione.
We beg the members of the station and harbor missions to kindly give whatever assistance they can in the nature of information, help or advice to the bearer of this card of recommandation.
Recommandation (á / zu) Bahnhofsmission Innsbruck
AB241 Bild 2: Text
Es wird bestätigt, daß Hans Koch unter dem Schutz des Bahnhofsmission reist.
Dienstag d. 6. Aug. Wien ab 20h 10 Westbahnh.
über Selzthal :nach dem Bahnhof Imst der Ö.B.B. an 8h 11
Autobus ab 9h 00
Reutte an 11h 10
zu Thomas Lagg, Schulleiter i.R. Ehenbichl b. Reutte
5. August 1935
Stempel:
Soziale Hilfe
Bahnhofs-Mission Wien
Zentralstelle
Wien I., Petersplatz


AB242

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB242 Bild 1: Text
Stempelfrei nach § 12, 3 Abs. lit. c, des Gesetzes vom 19. Juli 1902, RGBl. Nr. 153
Zu Z. 42.742/35 (Generaldirektion der Österr. Bundesbahnen)
Kinderferienwerk der Vaterländischen Front im Auftrag der Bundesregierung
Vor Antritt der Fahrt beim Fahrkartenschalter des Abfahrs- (Unterbrechungs-)Bahnhofes abstempeln lassen und nach Beendigung der Fahrt abgeben.
(Bahnhof Tagesstempel: Wien-WEstbahnhof B.B.O. - 6. VIII. 936-6
Fahrausweis No. 01493
gültig zur Fahrt in der 3. Klasse Schnell-Zug * für den Transport der Entsendestelle (Stempel: Kinderfereinwerk der Vaterländischen Front Landesstelle Wien, Wien, I., Am Hof 4) , bestehend aus
(ein) 1 Kinder oder Jugendlicher bis höchstens 20 jahren
-Begleiter(n) - auch allein rückreisende oder allein zur Abholung der Kinder reisende -
(Gesellschaftskarten**; Nummern, Stückzahl, von, bis)
zur einmaligen Fahrt
Von dem Bahnhof Wien West der Ö.B.B.
nach dem Bahnhof Imst der Ö.B.B.
über Selzthal
in der Zeit vom 5. August bis 8. August 1935
Ort: Wien; Datum: 5.8.35, Unterschrift; Erwin M. (unleserlich)
(Rundstempel: Vaterländische Frond, Kinderfereinwerk, Bundesgeschäftsstelle, Wien, i., Am Hof 4)
Auszug aus den Beförderungsbestimmungen umseitig.
Streng verrechenbar
  • ) Die zu benutzende Zuggattung (Personenzug, Eilzug, Schnellzug) ist einzutragen. Bei Nichtausfüllung wird der Fahrpreis für Schnellzug angerechnet.
    • ) Ausgabe bei Sonderzügen entfällt.
AB242 Bild 2: Text
Auszug aus den Beförderungsbestimmunge.
1.) Anspruchsberechtigt: Nicht im selbständigen Erwerb stehende erholungsbedürftige Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 20. Lebensjahr und die Begleitpersonen bei gemeinschaftlichen Reisen zu einem mindestens dreiwöchigen Erholungsaufenthalt im Inland und zurück.
Jugendliche vom vollendeten 15. bis zum vollendeten 20. Lebensjahr haben sich über Verlangen mit einem in deutscher Sprache abgefaßten Dokument auszuweisen, aus dem ihr Alter unzweifelhaft zu ersehen ist.
2.) Begleitpersonen: Für je 9 Kinder (Jugendliche) ist 1 Begleitperson zulässig; beträgt die Zahl der Kinder (Jugendlichen) weniger als 9 (aber mindestens 5) 1 Begleitperson, für die 9 oder ein Vielfaches von 9 übersteigende REstzahl 1 Begleitperson.
Für alle zurückreisende Kinder oder allein zur Abholung von Kindern (Jugendlichen) oder für allein vom Transport zurückreisende Begleitpersonen wird die Fahrpreisbegünstigung nur für die kürzeste in Betracht kommende Strecke gewährt.
Begleitpersonen müssen den von dem Kinderferienwerk der Vaterländischen Front ausgestellten und mit deren Stempel versehenen Begleitausweis vorweisen und haben bei der Begleitung eines Transportes eine Armbinde sichtbar zu tragen.
3.) Ausfertigung der Fahrausweise: Die Fahrausweise weden von der Bundesgeschäftsstelle des Kinderferienwerkes der Vaterländischen Front sowie von den Landesstellen des Kinderfereinwerkes der Vaterländischen Front ausgestellt.
4.) Gesellschaftskarten: Bei mehr als 10 Fahrtteilnehmern muß jede person mit einer Gesellschaftskarte (für Zählzwecke) versehen sein. Bei Sonderzügen entfällt die Ausgabe von Gesellschaftskarten.
5.) Fahrtunterbrechung: Einmalig zulässig nur mit Bewilligung jener Bundesbahndirektion, in deren Bereich der Fahrtantrittsbahnhof liegt, gegen Einholung der bahnseitigen Bestätigung.
6.) Bahnseitige Änderung der Eintragungen im Fahrausweise: Der Fahrtantrittsbahnhof ist verpflichtet, unrichtige Angaben im Fahrausweise bezüglich der benutzten Zuggattung, der vorgeschriebenen Fahrtantrittsbahnhofes, der Anzahl der beförderten Teilnehmer und dgl. gelegentlich der Abstempelung desselben unter Beisetzung des Bahnhofstagesstempels richtigzustellen. Personen, die über die im Ausweis angegebene Anzahl hinaus im Zuge angetroffen werden, werden als Reisende ohn gültigen Fahrausweis behandelt.
Fahrausweise mit eigenmächtigen Radierungen, Durchstreichungen, Überschreibungen oder Abänderungen sind ungültig.
7.) Anmeldung: Gruppen von mehr als 50 Personen sind spätestens 24 Stunden vor Antritt der Fahrt in dem Fahrtantrittsbahnhof anzumelden.
8.) Ablehnung der Beförderung zu ermäßigten Preisen: Kann aus Rücksicht des Betriebes erfolgen.
Raum für die Anbringung des Bahnhofsstempels bei Fahrtunterbrechung
Fahrtunterbrechung
Weiterfahrt


AB243

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB243 Bild 1: Text
Ehenbichl, 16. VIII. 1935.
Liebe Frau Koch!
Verzeihen Sie bitte vielmals, daß ich erst heute an Sie schreibe, wenn gleich Hansi nun schon doch einige Zeit bei uns weilt! Es gibt eben immer sehr viel zu tun im hause und meistens bin ich dann zu müde um noch schreiben zu können. Glücklich und gesund ist Hansi angekommen. Vormittags um 1/4 nach 11 Uhr haben wir die Karte vom Negerlein bekommen und um 1/2 12 Uhr sollte der Bub schon mit dem Auto kommen. Mein Bruder Thomas konnte gerade noch mit dem Fahrrad zurecht kommen um Hansi in Reutte vom Auto in Empfang zu nehmen. Nach dem Essen - wir hatten gerade eine große Menge Tirolerknödel gekocht - schlief der ermüdete Hansi 3 Stunden. Abends beim Auspacken übergab er mir dann zu meiner größten Überraschung Ihre schönen Geschenke. ich war sehr von Herzen erfreut darüber: über die Puppe sowohl wie über die hübschen Häferln [das Haferl: im bayerisch-österreichischen Sprachraum, umgangssprachlich: (große) Tasse]. Alles ist ganz und wohlbehalten in meine Hände gelangt, kein Henkel fehlte den Häferln und der reizenden Puppe war kein Haar gekrümmt. Vielen, vielen herzlichen Dank für die große Freude, die Sie mir machten! Nur unangenehm
AB243 Bild 2: Text
[Nur unangenehm] war und ist mir der Gedanke, daß Sie sehr für mich ausgegeben haben! Ich habe den Hansi gern; darum bat ich die Eltern, daß er kommen dürfe; es hätte also gar keines Geschenkes Ihrerseits bedurft um mir, wie Sie meinen, die Wochen mit dem Buben „versüßen“ zu helfen! Hansi ist brav und folgsam, doch konnte ich mich ihm leider viel zu wenig widmen bislang, weil Arbeit über Arbeit drängt und ich von Natur aus ziemlich schwächlich, trotz meiner „72 kg Lebensgewicht“ bin. Ich war viele Jahre krank und habe dann aus Gesundheitsrücksichten diese 72 kg hinmästen müssen. Allerdings bin auch 1'72 m lang: alles in allem eine ziemlich respektabel Persönlichkeit. Hans stört uns nicht. Er schläft außer Haus - ist aber bei guten Leuten untergebracht - und während des Tages ist er bei gutem Wetter immer mit anderen Dorfbuben im Freien. Einmal hätte er auf die Alpe Raaz [Sennalpe Raaz] mitfahren können - Bruder Thom. und meine Schwester Jelena gingen hinauf - doch zeigte der Junge keine große Lust, wahrscheinlich weil ihm die Füße in den Schuhen, die zu klein wurden, nach längerer Zeit wehtun. So blieb er lieber daheim und es ist eines Teils gut, weil große Touren für Stadtkinder nicht immer von Nutzen sind. Die Hauptsache ist frische Luft, genug Bauernkost
AB243 Bild 3: Text
[Die Hauptsache ist frische Luft, genug Bauernkost] und viel Milch. Die Letztere können wir Hans ja ausreichend geben. Essen tut er lange nicht so viel wie im Vorjahr, aber es macht wahrscheinlich dieses: weil wir alles fettreich kochen. Besser wäre es schon wenn der Junge ganz bei uns wäre, das heißt auch im Hause schlafen könnte; er bekäme mehr Fühlung mit der Familie. Aber es läßt sich eben nicht anders machen! Und gerade die Abende sind das Schönste bei uns: hie und da kommt ein „Heimart“ [Anmerk.: Heimgarten - in Oberdeutschland trauliche Zusammenkunft, Plauderei, Besuch, Unterhaltung; das Verb heimgarten: Besuch machen. Heimgarten nennt man in verschiedenen Alpengegenden jenes Haus im Dorfe, wo man des Abends zu kleinen handlichen Arbeiten und zur Geselligkeit zusammenkommt, wo sich lebenskluge Leute zur anregenden Unterhaltung einfinden.] (das ist ein Bekannter auf Besuch) und wir sitzen bei Politik und Tagesgespräch beisammen, denn spielt mein leiber Vater oft auf der Zither, ich singe dazu, oder Thom. begleitet auf der Geige. Während des Tages hat man nicht Zeit zum eigentlichen Sinn des Familienlebens, das tut der Bauer erst abends. - Hans muß schon gleich nach 8 Uhr immer schlafen gehen, weil seine Hausleute das so pflegen. Sie sehen also wie Ihr Kind während der Fereinwochen lebt. Ob sich der Bub wohlfühlt weiß ich nicht. Jedenfalls [Idenfalls ???] darf er wiederkommen wenn er mag. Abends um ½8 Uhr geht Hansi jeden Tag in den Rosenkranz in das Dorfkirchlein [den Rosenkranz beten]. Mein Vater ist dort seit dem Tode des alten Meßners [Orthographiefehler in Kurrent: Mesner wird mit runden „s“ geschrieben, denn vor „m“ wird immer Rund-s geschrieben], der in diesem Jahr erfolgte, an dessen Stelle getreten und Meßner geworden. Hansi geht dann
AB243 Bild 4: Text
[Hansi geht dann] mit dem Vater immer Erst-Läuten und Kerzenaufzünden. So ist das Leben in einem Dorfe: wenig Neues, aber Arbeit, Friede und Segen! Wenn es wieder warm wird, vorderhand ist kühleres Wetter, gehe ich mit Hansi und einem anderen Wiener Ferienkind vom Dorfe zum Frauensee, zum Krecklmoossee Kahnfahren [Anmerk.: Kreckelmoos ist ein ehemaliges Heilbad in der Gemeinde Breitenwang. Der westlich davon gelegene kleine See wird Kreckelmooser See genannt.] und einmal darf er wahrscheinlich mit der Seilbahn mit einem meiner Brüder auf die Zugspitze fahren. Wie wir Hansi heimbefördern wissen wir noch nicht., Thom. [Thomas] wird schon Erkundigungen ziehen.
Lassen Sie sich nochmals für die schönen Geschenke von Herzen danken; sie werden mir immer eine liebe freundliche Erinnerung bleiben und seien Sie von Herzen von uns allen, besonder aber von mir gegrüßt.
Ihre
dankschuldige
Marie Lagg
Vielen Dank auch für den lieben Brief! Dieses Schreiben hier konnte ich erst am 20. Vormittags beenden!

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AB244

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AB245

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AB246

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AB247

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AB248

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AB249

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AB250

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AB202

 
2. VIII 1938 (Umschlag)
1938 schrieb er einen Brief an seine Eltern (siehe nächste Übung). Zu dieser Zeit war er folglich 16 Jahre alt.
Den Brief an seine Eltern in Wien hat Hans (ein typisch deutscher Name zu dieser Zeit) in Deutschland aufgegeben, Freyburg. Der Poststempel ist Freyburg. Zusätzlich trägt der Brief einen Stempel „Dietrichsroda, über Freyburg (Unstrut)“. Diese Freyburg liegt am Fluss Unstrut, im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Dietrichsroda war damals ein Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Burkersroda. Burkersroda ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Balgstädt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.


AB202 Umschlag
Fam.
Johann
Koch
Wien 14 Bz.
Rauchfangkehrergasse 20 I 12
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Erläuterung:
Wien 14 Bz.
14 Bz. steht für 14. Wiener Gemeindebezirk oder kurz: 14. Bezirk
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Rauchfangkehrergasse
Rauchfang ist österreichisch für Schornstein
Rauchfangkehrer = Schornsteinfeger
Andere Worte für Schornsteinfeger sind: Rauchfangkehrer, Kaminkehrer oder Kaminfeger, regional auch Essenkehrer oder Schlotfeger.
der Schornstein = der Schlot = die Esse
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Rauchfangkehrergasse 20 I 12
Die Hausnummer ist 20
Anders als in Deutschland, wurde damals noch die Wohnungsnummer (12) zur Adresse geschrieben.
Der Oberbegriff lautet in Österreich Nutzungseinheitennummer. Türnummern wurden in den altösterreichischen Ländern schon 1777, also sieben Jahre nach den Hausnummern, als sogenannte Familiennummern eingeführt. Seit den 1990er Jahren verbreitet sich in Österreich für Wohnungs- und Türnummern auch die umgangssprachliche Bezeichnung Top (von Topos, griechisch für „Ort“).
Eine typische amtliche Adresse in Wien lautet demnach “1070 Wien, Kaiserstraße 53, Stiege 2, Tür 19” (kurz: Kaiserstr. 53/2/19). Am Klingeltableau des Hauseingangs findet man dann TOP 19.
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Hans Koch und seine Eltern (um 1930)
 
2. VIII 1938 (Seite 1)
Der Text ist Ihnen zu schwer?
Sie können nichts entziffern?
Also der Text an sich ist in ganz einfache Worten gehalten.
Wenn Sie aber gar nichts entziffern können, dann arbeiten sie sich schrittweise vor: Lesen Sie zuerst den getippten Text, schreiben Sie dann diesen Text selber in Sütterlin auf. Und dann versuchen Sie noch mal mit Hilfe Ihrer Sütterlin-Niederschrift den Brief zu entziffern.


AB202 Seite 1: Text getippt
Dietrichtsroda 28. VIII 38.
(Anmerkung: Die Monate werden heute nicht mehr mit römischen Zahlen geschrieben. Römische Zahlen wurden lange, heute auch noch in vielen Ländern, als Ordnungszahlen (Ordinalzahlen) verwendet, wobei dann der zusätzliche Punkt hinter der römischen Zahl weggelassen wird. Hand hat ihn jedoch gemacht. Die Jahreszahl 1938 würde heute nicht mit einem Strich über der   abgekürzt werden, sondern mit einem Semikolon vor der '38.)
Liebe Eltern!
Bedanke mich bestens für Euren lieben Brief den ich heute beantworten will.
(Anmerkung: Die Briefanrede wurde damals mit einem Ausrufezeichen Abgeschlossn. Danach folge der eigentliche Brieftext mit einem Großbuchstaben beginnend, da ein neuer Satz begann. Heute dagegen (seit ca. 1980) wir die Anrede mit einem Komma abgeschlossen und der Brieftext mit einem Kleinbuchstaben begonnen, da ja das Komma nicht ein Satzende markiert. Interessant ist auch die leicht nach links geneigte Handschrift von Hans, was sich im Laufe der nächsten Jahre allmählich ändern wird. Offiziell wird die Schreibschrift mit Sütterlin leicht nach rechts geneigt.)
Nun geht es ja wieder ist doch die Ernte schon bald vorbei. Wir haben nur mehr 4 Fuhren Hafer am Feld. War kein Hund das Einfahren. Habe fast immer abgeladen. War das oft eine Hitze. Da gabs immer kalten Kaffee oder Himmbeerwasser.
(Anmerkung: Himbeere schreibt man nur mit einem einzigen „m“, auch wenn man es kurz spricht und es wie ein doppeltes „m“ klingt. Himbeerwasser ist ein ziemlich unbekanntes Erfrischungsgetränk in Deutschland.)
Jetzt ist es ja nun kühler geworden. Muß nun meine anderen Schuhe doggeln (???) lassen. Sind ganz und habe die Ehre - Karl und ich sprechen oft von zu Hause. Sind froh das [sic] wir zusammen sind, da kann man sich wenigstens ausreden. Du fragst was wir bis im Dezember machen. Och da ist genug. Jetzt kommt die Katoffelernte [sic] dann die Rübenernte. Da ist immer zu tun. Hauptsache der Dezember kommt bald.
- Du hast da eine schwere Frage gestellt. Was ich nach meinen [sic] Dienst mache. Das weiß man jetzt noch nicht. Mit der Musik ist es
AB202 Seite 1: moderne Schreibschrift
???
AB202 Seite 1: Sütterlin Handschrift
???
AB202 Seite 1: Sütterlin mit Textproramm
???
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2. VIII 1938 (Seite 2)

AB202 Seite 2: Text getippt
eben so Hoffentlich habe ich nicht schon alles verlernt. Und dan [sic] ein Beruf ist eben ein Beruf. Wir werden ja sehen ob wier [sic] die vom Landdienst wirklich Vorzug haben, wie uns versprochen wurde. Jetzt ist es ja nicht so wie früher. Hauptsache ist es wird etwas ordentliches aus mier [sic]. - Karl geht es mit dem Schreiben eben so wie mier [sic]. Auch den Koffer vergess ich bestimmt nicht, wenn es nur erst soweit wäre. - Poldi schrieb ich am gleichen Tag wie Euch. Hoffentlich schreibt er bald. Der hatt [sic] doch ein Leben denke oft an ihn. Nitsche haben mir schon geschrieben. Lasse mich herzlich bedanken. H. Nitsche hatte es nun auch leichter. Das ist fein zum Parteitag. - Zieht es Papa auch wieder so zum Künstler wie zu  ??rössl? Tante Reti schrieb mit schon lange das [sic] sie nach der Heimat fährt. Wird Euch bestimmt besuchen. Also richtet Euch ein. Macht so eine Andeutung wie wenn sie dich mal nach Offenbach kommen lassen will. Der Zucker war nicht schlecht. Aber Du brauchst mir
AB202 Seite 2: moderne Schreibschrift
???
AB202 Seite 2: Sütterlin Handschrift
???
AB202 Seite 2: Sütterlin mit Textproramm
???
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2. VIII 1938 (Seite 3)

AB202 Seite 3: Text getippt
keinen mehr zu schicken denn ich wir doch nicht beim Bauern meinen Zucker im Rah-hen (??) werfen. (???) - Wegen dem Anzug. Wollte schon lange darum schreiben dachte das [sic] es Dir nicht recht wäre. Wegen dem Porto. Kostet doch wieder Geld. Also wen [sic] möglich schicke mir meinen Anzug, 2. Krawatten. 1. Paar Strümpfe, Taschentücher, eine alte Arbeitshose von Papa und etwas warmes zum Unterisch [sic] anziehen. Also bitte sei so gut. - Werde Euch so bald als möglich ein Bild von mir schicken. Schicke Euch hier meine H.J. Bestätigung hebt sie mir gut auf wenn ich nach Hause komme brauch ich Sie [sic]. Schließe nun meinen Brief mit der Hoffnung auf baldige Antwort und das Paket.
Es grüß [sic] und küsst
Euch 100000... mal
Euer Hans


Grüße von Karl
AB202 Seite 3: moderne Schreibschrift
???
AB202 Seite 3: Sütterlin Handschrift
???
AB202 Seite 3: Sütterlin mit Textproramm
???


AB203

Landjahr - Zur Zeit der Weimarer Republik gab es unter der Bezeichnung Landhilfe ein arbeitsmarktpolitisches Angebot für Jugendliche, die nach dem achten Schuljahr ihre Vollzeitschulpflicht abgeschlossen hatten und die Schule verließen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde diese Maßnahme fortgeführt, 1934 beginnend ausgeweitet und als Landjahr für diese Schülergruppe verpflichtend; die einberufenen Jugendlichen wurden in Landjahrlagern zusammengefasst und erhielten dort auch eine „Nationalpolitische Schulung“. - Das Landjahr stand in Konkurrenz zum Reichsarbeitsdienst und Pflichtjahr, die ab 1935 für männliche und 1938 für weibliche Jugendliche verbindlich wurden. Junge Frauen unter 25 Jahren mussten eine einjährige Tätigkeit in der Land- oder Hauswirtschaft nachweisen. Das Pflichtjahr konnte auch in der Landhilfe abgeleistet werden. Ab April 1938 ging die Gruppenlandhilfe im Landdienst der Hitlerjugend auf.


Die Hitlerjugend (abgekürzt HJ) war die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie wurde ab 1926 nach Adolf Hitler benannt und unter der Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland ab 1933 zum einzigen staatlich anerkannten Jugendverband mit bis zu 8,7 Millionen Mitgliedern (98 Prozent aller deutschen Jugendlichen) ausgebaut.
Der weibliche Zweig der Hitlerjugend war der Bunde Deutscher Mädel (BDM)
HJ; BDM
Die seit März 1939 gesetzlich geregelte „Jugenddienstpflicht“ betraf alle Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren] und war an zwei Tagen pro Woche abzuleisten. Im Mittelpunkt der nach dem „Führerprinzip“ geordneten Organisationen stand die körperliche und ideologische Schulung; sie umfasste rassistische und sozialdarwinistische Indoktrination und gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche und körperliche Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männlichen Jugendlichen abhärten und langfristig auf den Kriegsdienst vorbereiten.
1938 wurde mit dem Anschluss Österreichs die HJ auch auf dieses Gebiet ausgedehnt.


AB204


AB204 Umschlag: Text getippt
Fam.
Johann
Koch
Wien 14 Bz.
Rauchfangkehrergasse 20 I 12
Deutsch-Öst.
Stempel „Dietrichsroda, über Freyburg (Unstrut)
---
Rückseite des Umschlags:
Abs. H. Koch
(Straße unleserlich)
Dietrichtsroda ü. Freyburg.Unstrut


 
31. VIII 1938 (Seite 1)


AB204 Seite 1: Text getippt


AB204 Seite 1: moderne Schreibschrift
???
AB204 Seite 1: Sütterlin Handschrift
???
AB204 Seite 1: Sütterlin mit Textproramm
???



 
31. VIII 1938 (Seite 2)


AB204 Seite 2: Text getippt


AB204 Seite 2: moderne Schreibschrift
???
AB204 Seite 2: Sütterlin Handschrift
???
AB204 Seite 2: Sütterlin mit Textproramm
???


 
31. VIII 1938 (Seite 3)


AB204 Seite 3: Text getippt


AB204 Seite 3: moderne Schreibschrift
???
AB204 Seite 3: Sütterlin Handschrift
???
AB204 Seite 3: Sütterlin mit Textproramm
???
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31. VIII 1938 (Seite 4)


AB204 Seite 4: Text getippt


AB204 Seite 4: moderne Schreibschrift
???
AB204 Seite 4: Sütterlin Handschrift
???
AB204 Seite 4: Sütterlin mit Textproramm
???


AB205

Deutschösterreich
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Deutschösterreich, auch Deutsch-Österreich, bezeichnete in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie die mehrheitlich deutsch besiedelten Gebiete der österreichischen Länder (Cisleithanien). Die Bezeichnung steht ebenso für den 1918 gegründeten Staat, der sich bald in Republik Österreich umbenennen musste.
Die deutschsprachigen Abgeordneten des letzten Reichsrats der Monarchie waren am 21. Oktober 1918 als provisorische Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten in Wien zusammengetreten. In den folgenden Tagen löste sich die Habsburger Doppelmonarchie de facto auf. Am 30. Oktober 1918 wählten die deutschen Abgeordneten den Staatsrat als Exekutivausschuss, der die Staatsregierung Renner I für das von der Versammlung vertretene deutsche Sprachgebiet berief.
n den am 3. November 1918 von Exponenten der alten Ordnung geschlossenen Waffenstillstand von Villa Giusti wollten sich die Repräsentanten Deutschösterreichs nicht hineinziehen lassen und enthielten sich jeglicher Mitwirkung oder Kenntnisnahme. Am 12. November 1918, dem Tag nach der Verzichtserklärung des Kaisers und der Enthebung seiner letzten Regierung, riefen sie auf Grund eines Beschlusses der Provisorischen Nationalversammlung vom 11. November die deutschösterreichische Republik aus und beschlossen das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich. Sie bezeichneten den neuen Staat als demokratische Republik (Art. 1), die gemäß Art. 2 Bestandteil der Deutschen Republik sein sollte.


Artikel 2 erwies sich bereits im Frühjahr 1919 als politisch irreal. Abweichend von dem am 12. November 1918 gefassten Beschluss musste Deutschösterreich am 10. September 1919 im Vertrag von Saint-Germain dem von den Siegermächten geforderten Staatsnamen Republik Österreich und voller Souveränität gegenüber der deutschen Republik zustimmen, anders wäre kein Vertrag zustande gekommen. Diese Änderungen wurden von der Konstituierenden Nationalversammlung mit dem Gesetz über die Staatsform vom 21. Oktober 1919 beschlossen. Im Gesetz wurde auch festgelegt, dass Deutschösterreich unter dem Namen „Republik Österreich“ kein Rechtsnachfolger des ehemaligen kaiserlichen Österreich ist.
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Vorgeschichte
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Mit dem sich abzeichnenden militärischen Zusammenbruch im Herbst 1918 und der daraus resultierenden Niederlage der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg begann der Zerfall Österreich-Ungarns. Kroaten, Serben und Slowenen (6. Oktober), Polen (7. Oktober) und Tschechen (28. Oktober) erklärten ihre Unabhängigkeit von der Habsburgermonarchie und riefen eigene Staaten aus. Am 24. Oktober erklärte die ungarische Regierung die Realunion mit Österreich – mit Zustimmung des Königs – zum Monatsende als erloschen. Am 30. Oktober wurde durch die Provisorische Nationalversammlung der Staat Deutschösterreich konstituiert. Mit dem Waffenstillstand vom 3. November schied Österreich offiziell aus dem Ersten Weltkrieg aus.
Als Kaiser von Österreich verzichtete Karl I. am 11. November 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, zwei Tage später erklärte er den gleichen Verzicht als König Karl IV. von Ungarn.
Ungarn blieb nach einem Zwischenspiel als Räterepublik ein verkleinertes Königreich ohne König. Weite Gebiete wechselten zum Kriegssieger Italien, zum neuen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben, zu Rumänien und zu Polen, das als Staat aus Teilen Altösterreichs, des Deutschen Reiches und Russlands wieder erschaffen wurde.

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