Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 010

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M471

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M479

Fragen über Fragen
Kannst Du mir das erklären?
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  1. Welche Farbe hat eine Stilblüte und wie lang ist ihr Stiel?
  2. Wie viel Tage sind es von Ostern bis Pfingsten? Wie viel Tage liegen zwischen den Jahren? Wie viel Tage hat der faule Lenz?
  3. Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen. - Wann? - Er lässt sich nicht hinter die Fichte führen! - Warum? - Hase und Fuchs sagen sich "Gute Nach!" - Wo? - Einer muss den Hut aufhaben. - Wer? - Mach hinne! - Warum? - Er kratzt die Kurve. - Womit? - Er gibt den Löffel ab. - Bei wem?
  4. Wer führt das Führungszeugnis? Wer erteilt die Allgemeine Betriebserlaubnis? Wo finde ich das Beschusszeichen? Wen beschießt das Beschussamt? Welche Eichen kommen aus dem Eichamt? Wer führt das Grundbuch? Wer führt die Schuldnerkartei?
  5. Was trägt ein Zuträger und wohin trägt er es? Was Hält der Zuhälter? Was stellt der Zusteller? Was legt der Ableger?


M480

Fragen über Fragen
Kannst Du mir das erklären?
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  1. Was kann man nicht an den Tag legen? Was tritt zutage? Was passiert unter Tage? Wie lang ist ein Schalttag?
  2. Was fängt ein Seelenfänger? Was verkauft ein Seelenverkäufer? Wie viel Seelen passen in seine Selenzelle? Hat jedes Kabel eine Seele? Welche Berufsgruppe kümmert sich um das Seelenheil?
  3. Wer schreibt einen Hirtenbrief und wer liest ihn? Wer schreibt einen Kaperbrief und wer liest ihn? #Wofür ist die Klappe am Briefschlitz?
  4. Gibt es geistliche Getränke? Gibt es antialkoholische Cocktails? Gibt es Mineralwasser ohne Gas? (Wie heißen die Begriffe korrekt?)
  5. Welchem Schuppentier fallen die Schuppen von den Augen?

M481 - M490 editar

M481

hinter-
Verbalpräfix: „hinter-“
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Bedeutungen:
1.) nach hinten, hinter etwas
Gegenwort: „vorder-“
Beispiel: Wenn etwas hinterfragt wird, versucht man hinter die Gründe zu kommen.
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2.) an der hinteren Seite gelegen
Sinnverwandte Wörter: „nieder-“, „unter-“, „vorder-“
Gegenwörter: „hoch-“, „ober-“, „vor-“
Beispiel: Das Hinterhaus ist das Haus, das hinter dem vorderen Haus steht.
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3.) in Zusammensetzungen bei Substantiven mit dem Hinweis auf etwas Heimliches oder Zurückgelassenes
Beispiel: Ein Hinterhalt ist eine heimlich aufgebaute Falle.
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hinterlegen
hinterziehen
hinterlassen
hintergehen
hinterfragen
hintertreiben
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Hintersitz
Hinteransicht
Hinterbein
Hinterland
Hinterpartie
Hinterstube
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Hinterlassenschaft
Hinterpfote
Hintereingang
Hintertreffen
Hintersinn
Hintermann
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Hintertreppe
Hintergedanke
Hinterhof
Hinterstübchen
Hinterhand
Hinterbliebener
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Hinterzimmer
Hintertür
Hinterlader
Hinterhaus
Hinterwäldler
Hinterkopf
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Hinterhalt
Hinterseite
Hinterrad
Hinterlist
Hinterteil
Hinterreifen
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Hinterachse
Hinterziehung
Hintergrund
Hinterradantrieb


M482

hinterher
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Bedeutungen:
1.) räumlich: nach etwas
Beispiel: Der Postbote lief über die Straße, der Hund hinterher.
Charakteristische Wortkombinationen:
jemandem hinterher sein (jemanden verfolgen) - Die Polizei ist hinter mir her.
hinterher sein (zurückgeblieben sein) - Er ist mit den Prüfungsvorbereitungen sehr hitnerher.
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2.) zeitlich: im Anschluss an etwas
Synonyme: anschließend, danach
Beispiel: Er aß zwei Spiegeleier und hinterher noch ein Müsli.
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3.) zeitlich: deutlich später, im Nachhinein
Synonym: nachträglich
Beispiel: Erst hinterher wurde mir klar, dass die Situation sehr gefährlich war.


M483

Worliste: „hinter-“
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hinterherrennen
hinterhersein
hinterherwerfen
hinterhersehen (nachsehen)
hinterherschauen
hinterherlaufen
hinterhertelefonieren
hinterherkommen
hinterherhinken
hinterhefahren
hinterherjagen
hinterhecheln


M484

hinüber-
Verbalpräfix: „hinüber-“
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Bedeutungen:
1.) aus der Sicht des Sprechers von dieser Stelle aus über etwas zu einer anderen Seite hin
Sinnverwandte Wörter: nach drüben, dorthin
Gegenwort: herüber
Beispiel: Budapest erstreckt sich nach Süden hinüber.
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2.) nicht mehr in Ordnung
Sinnverwandte Wörter: abgestorben, eingegangen, kaputt, verdorben, zerbrochen
Gegenwörter: funktionstüchtig, ganz, heil
Beispiel: Die Batterie ist jetzt wohl endgültig hinüber.
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Wortliste: „hinüber-“
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hinübergehen
hinübergleiten
hinüberretten
hinüberziehen
hinüberbringen
hinüberwechseln
hinüberführen
hinübersteigen
hinüberblicken
hinüberspringen
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Von hier oben reicht der Blick hinüber bis nach Koblenz.
Im Sommer fahren wir hinüber zur Westküste.
Die Fahrt hinüber zu den berühmten Felsen dauer ca. 1 Stunde.


M485

hinweg-
Verbalpräfix: „hinweg-“
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Bedeutungen:
1.) gehoben: von dieser Stelle zu einer anderen
Synonym: fort
Sinnverwandts Wort: davon, fort (Beispiel: :"Schnaps", das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englien fort.)
Beispiel: Was machst du in meiner Wohnung? Hinweg mit dir!
Charakteristische Wortkombinationen: hinweg mit euch; hinweg mit dir
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2.) ‚über etwas hinweg‘, zeitlich: einen Zeitraum lang
Beispiel: Franz ist der einzige Schulfreund, mit dem ich über viele Jahre hinweg Kontakt gehalten habe.
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3.) ‚über etwas oder jemanden hinweg‘, räumlich: über ein Objekt oder eine Person
Beispiel: Heute Nacht flogen einige Düsenjäger über unser Haus hinweg.
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Redewendungen:
über jemandes Kopf hinweg entscheiden
über etwas hinweg sein
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Wortliste: „hinweg-“
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hinweggehen - Sie gingen einfach über seine Vorschläge hinweg.
hinwegkommen - Es hat Jahre gedauert bis er über den Tod seiner Frau hinweggekommen ist.
hinwegraffen - Die Spanische Grippe hat 1918 in Europa über 1 Mill. Menschen hinweggerafft.
hinwegsehen
hinwegsetzen - Er hat sich über die Anweisungen seines Chefs hinweggesetzt.
hinwegsteigen (drübersteigen)
hinwegtäuschen - Die momentan schlechten wirtschaftlichen Ergebnisse dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Internet eine immer größere Bedeutung gewinnt.
über die Tatsache hinwegtäuschen, dass
das soll nicht darüber hinwegtäuschen
das sollte nicht darüber hinwegtäuschen
das darf nicht darüber hinwegtäuschen
hinwegtrösten


M486

hinzu-
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Bedeutungen:
1.) meist mit einem Verb zusammengesetzt: außerdem, zusätzlich
sinnverwandte Wörter: dazu, zudem
Beispiele:
Bevor er die Diagnose stellte, zog der Arzt noch einen Kollegen hinzu.
Er fügte hinzu, er "sehe persönlich allerdings keinen Handlungsbedarf".
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Wortliste: „hinzu-“
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hinzudichten
hinzufügen (mit "zu": hinzuzufügen)
hinzukommen
hinzuverdienen (mit "zu": hinzuzuverdienen)
hinzuziehen
hinzudenken
hinzuerfinden
hinzutun
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ABER (weil mit "zu"):
hinnehmen - hinzunehmen


M487

Grüße, Begrüßung
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Grüß Gott!
Waidmannsheil! - Waidmannsdank!
Moin, Moin!
Na?!
Sport frei!
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Feuer frei!


M488

Endung: -bar
Suffix zur Ableitung eines Adjektivs von einem Verb
Bedeutung:
zum ... fähig
zum ... geeignet
geeignet ... zu werden
in der Lage zu ...
in der Lage ... zu werden
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Beispiele:
Das Buch ist zur Zeit nicht lieferbar.
Die Adresse ist nicht ermittelbar.
Sie wurde von unsagbarem Unglück verfolgt.
In schwer löschbaren Kellerräumen sollten möglichst wenig brennbare Stoffe aufbewahrt werden.
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Es gibt auch Ableitungen, die ein Verhältniswort unterschlagen:
„verfügbar“ von „verfügen über“
„verzichtbar“ von „verzichten auf“
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Ableitung mit gleichzeitiger Verneinung durch das Präfix un-: unsagbar, unsinkbar
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abrufbar
absenkbar
aufschiebbar
entflammbar
ermittelbar
lieferbar
tragbar
brennbar
schiffbar
vorstellbar
begehbar
nachvollziehbar
unbelehrbar
achtbar
unabsehbar
unzumutbar
offenbar
brennbar
unmittelbar - mittelbar
unfehlbar
erkennbar
unscheinbar
nachweisbar
scheinbar
abzählbar
unvorhersehbar
strafbar
dehnbar
dankbar
haltbar
beeinflussbar
lösbar
unanfechtbar
angreifbar
undankbar


M489

Endung: -bar
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höhenverstellbar
fruchtbar
unverzichtbar
vereinbar - unvereinbar
verstellbar
sonderbar
fühlbar
befahrbar
unfruchtbar
unbewohnbar
unkündbar
unerreichbar
vermeidbar
gangbar
erreichbar
annhembar
abnehmbar
klappbar
messbar
spürbar
verwertbar
vergleichbar
belastbar
unbezahlbar
erneuerbar
erfüllbar
fehlbar
vertretbar
unhaltbar
machbar
nutzbar
steuerbar
elsbar
beheizbar
unheilbar
hörbar
unauffindbar
brauchbar
unstillbar


M490

Endung: -bar
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teilbar
sichtbar
unvermeidbar
drehbar
regelbar
berechenbar
bewohnbar
anwendbar
greifbar
unverwechselbar
genießbar
uneinnehmbar
denkbar
realisierbar
abwischbar
unübersehbar
unbesiegbar
ausziehbar
vorzeigbar
kostbar
lieferbar
essbar
vernachlässigbar
absehbar
bezahlbar
zahlbar
reizbar
untrennbar
unverkennbar
abbaubar
überschaubar
unbrennbar

M491 - M500 editar

M491

Redewendungen
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auf der Lauer liegen
sich auf Französisch verabschieden
fressen wie ein Scheunendrescher
jemandem auf die Finger klopfen
zur Sprache kommen


M492

Redewendungen
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par ordre du mufti
Liebe macht blind
jemanden vor seinen Karren spannen
in jedem Fall
Kreide fressen



M493

Redewendungen
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den Schwanz einziehen
die Hände in den Schoß legen
dieselbe Sprache sprechen
im Spiel sein
willens sein


M494

Merci, Chérie
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Merci, Chérie ist das Gewinnerlied des Eurovision Song Contest 1966 in Luxemburg. Komponiert wurde es von Udo Jürgens und Thomas Hörbiger und interpretiert von Jürgens. Trotz des französischen Titels ist der Text auf Deutsch verfasst. Der Inhalt handelt von einem Mann, der seiner Geliebten beim Abschied für gute Zeiten und positive Augenblicke dankt.
Es war die dritte Teilnahme von Udo Jürgens beim Eurovision Song Contest in Folge, nachdem er 1964 mit Warum nur, warum? den sechsten Platz und 1965 mit Sag ihr, ich laß sie grüßen den vierten Platz belegte. In einem Teilnahmefeld von 18 Ländern startete Jürgens auf Nummer 9 und konnte schließlich 31 Jurypunkte auf sich vereinigen.
Die Single erreichte Platz 4 der deutschen Single-Charts, Platz 2 der österreichischen Single-Charts und Platz 19 der niederländischen Single-Charts. Im Juni 1966 erreichte das Lied in der von Baker Cavendish und Johnny Anthey arrangierten und von Vince Hill interpretierten englischen Version Platz 36 der britischen Single-Charts. Eine schwedische Version, zu der Al Sundström den Text verfasste, wurde im selben Jahr von Gunnar Wiklund und Nisse Hanséns Orchester aufgenommen.


M495

Merci, Chérie (Udo Jürgens)
auf youtube
Text
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Liebe
Chérie = Liebling = Schatz
traurig
Adieu = Tschüss = Auf Wiedersehen
Träne
Traum
weinen
Sinn
nach vorne schaun
zwingen
Glück
die Liebe allein = nur die Liebe


M496

Wischiwaschi = umgangssprachlich, abwertend: unklares, wirres Gerede
Beispiele:
Was er von sich gibt, ist doch nur ein Wischiwaschi.
Das ist doch alles nur Wischiwaschi!
Synonyme: Gelaber, Geschwafel, Geschwätz
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Wischiwaschi ist die umgangssprachliche, oft abwertend benutzte Bezeichnung für wirres Gerede, dessen Sinn dem Zuhörer nicht deutlich wird. Sinnübergreifend wird das Wort auch für Dinge verwendet, die als ungenau oder oberflächlich erscheinen.
Etymologisch ist ‚Wischiwaschi‘ aus den zwei Wortbestandteilen ‚Wisch‘ („Schriftstück“) und ‚waschen‘ („schwätzen“) entstanden, wobei die Ähnlichkeit mit dem deutschen Wort ‚Gewäsch‘ nicht zu übersehen ist. Ein Bezug zur englischen Sprache ist gegeben; dort ist das Nomen ‚wish-wash‘ genauso vorhanden wie das Adjektiv ‚wishy-washy‘, das hier aber mehrere Bedeutungen besitzt, wie „Charakterschwäche“, „Mangel an Geschmack“, allgemeine „Kraftlosigkeit“, die „Wässrigkeit“ von Getränken, aber auch „lasch“, „labbrig“, „dünn“ oder „fad“.


M497

Larifari = umgangssprachlich: sinnloses Gerede
Beispiel: Was soll dieses Larifari? Sag doch endlich, worum es Dir wirklich geht!
Synonyme: Gerede, Geschwätz, Palaver, Quatsch, Unfug, Unsinn
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Larifari steht für „sinnloses Geschwätz“. Der Begriff ist aus den früher auch im deutschsprachigen Raum verwendeten italienischen Notenbezeichnungen entstanden, die als Aneinanderreihung von Silben beim Üben einer Melodie nach dem Verfahren des Guido von Arezzo den einzeln gesungenen Noten unterlegt werden und damit einen im Grunde sinnlosen Text ergeben. Der ist aber als Merktext wiederum dazu geeignet, sich die Melodie und gleichzeitig die jeweils zum gesungenen Ton gehörige Noten einzuprägen. La, re, fa bezeichnet hier die Töne a, d und f, die zusammen den d-moll-Dreiklang bilden.
Gebrauch:
Die Brüder Grimm beschreiben in ihrem Deutschen Wörterbuch von 1854 Larifari sei die „zurückweisung eines leeren geredes“ und folgern daraus, „das wort selbst müssen wir als eines sinnes entbehrend ansehen“. In der Umgangssprache wird übertriebener Unsinn oder weitgehend sinnloses Gerede so bezeichnet. Außerdem bezeichnet der Ausdruck Zustände der Unentschiedenheit, Halbherzigkeit oder Unernsthaftigkeit, ähnlich wie Wischiwaschi, Kokolores, Humbug, Firlefanz, Kladderadatsch oder Mumpitz.


M498

Kinkerlitzchen
1.) unbedeutende Kleinigkeit, Nichtigkeit
Beispiel: Ich rege mich nicht mehr über Kinkerlitzchen auf.
Synonyme: Kleinigkeit, Lappalie, Petitesse, Pillepalle, Bagatelle, Marginalie, Nichtigkeit, Kinderspiel, Belanglosigkeit
2.) unnützer Kram; wertloser Schmuck
Synonym: Schnickschnack
3.) Albernheit, Unsinn; albernes Verhalten, das jemanden verärgert
Synonyme: Flausen, Spinnerei
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Kinkerlitzchen (von frz. la quincaillerie, „Eisen- und Kurzwaren, Eisen- und Werkzeughandel“) ist im Volksmund die Bezeichnung für ein wertloses Schmuckstück. In der Umgangssprache wird Kinkerlitzchen allgemein für ein Produkt oder eine Sache verwendet, die als albern, nichtig, unnötig oder sogar unsinnig abgewertet werden soll. Dabei muss keineswegs das gesamte Produkt ein Kinkerlitzchen sein, ein (unnötiges) Einzelteil eines an sich unumstrittenen Gesamtproduktes (z. B. eines PKW), sowie ein einzelnes Merkmal (z. B. einer Software) kann ebenfalls unter diese Kategorisierung fallen. Außer in der Bedeutung von Nichtigkeiten und Flitterkram wird das Wort auch im Zusammenhang mit Albernheiten und verrückten Gedanken verwendet, die jemand im Kopf hat.
Auch durchaus nötige Kleinigkeiten, die kostenmäßig jedoch (auch in ihrer Summe) nicht ins Gewicht fallen, werden als Kinkerlitzchen abgetan, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Das Wort geht, wie viele Entlehnungen aus dem Französischen, auf die Ansiedlung der Hugenotten und auf die Zeit der napoleonischen Kriege zurück. Aus der quincaille(rie) – dem Eisenwaren- und Werkzeughandel – wurde dann durch Anhängung von -litz und der Verkleinerungsformen -chen im Volksmund Kinkerlitzchen. Während man Kurzwaren stets braucht, werden heute nur noch Krimskram und Tand als Kinkerlitzchen bezeichnet.
Eine umfangreiche Beschreibung des ursprünglich neutralen Begriffes Quincaillerie-Waren, der erst im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts verballhornt wurde, liefert 1812 die Oeconomische Encyclopädie von Johann Georg Krünitz.


M499

 
Nasenflötenspieler in Malaysia
Nasenflöte
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Nasenflöten sind Flöten unterschiedlicher Bauformen, die mit Atemluft aus der Nase gespielt werden, unabhängig davon, ob es sich um Röhren- oder Gefäßflöten handelt, und ob sie seitlich oder längs angeblasen werden, am unteren Ende offen oder geschlossen sind. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in Südostasien und Ozeanien.
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Die Gemeinsamkeit aller Nasenflöten ist nur dieselbe Anblastechnik, ansonsten gibt es keine Beziehungen über größere Entfernungen zwischen den einzelnen Herkunftsregionen. In ihrer Bauform ähneln die Nasenflöten eher den mit dem Mund geblasenen Flöten der jeweiligen Umgebung, mit denen sie auch häufig namensverwandt sind.
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Neben einigen Regionen in Südostasien waren Nasenflöten in Polynesien (mit Ausnahme von Neuseeland und Mikronesien) verbreitet. In der Musik Neuguineas sind und waren sie selten, ihr Schwerpunkt lag hier im Bismarck-Archipel. In Melanesien kamen sie ansonsten praktisch nur in Neukaledonien, auf den Admiralitätsinseln und auf den Fidschiinseln vor. Heute sind Nasenflöten in den genannten Regionen kaum noch anzutreffen, nur bei einigen Minderheitenvölkern auf der nördlichen Philippineninsel Luzon werden sie noch gespielt.
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Mit der Nase lässt sich deutlich weniger Blasdruck erzeugen als mit dem Mund. Weshalb dennoch gelegentlich Flöten mit der Nase gespielt werden, haben mehrere Forscher in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Verwendung der Nasenflöten bei magischen und religiösen Riten, besonders bei Fruchtbarkeitsriten erklärt. Eine Vorstellung könnte gewesen sein, dass die Luft aus dem Mund, dessen Hauptfunktion das Essen und Reden ist, profan sei. Die feine Nase dagegen ermöglicht das regelmäßige Atmen des Menschen, daher stünde sie im Zusammenhang mit der Seele. Sie ist außerdem für den Geruchssinn verantwortlich, ihre ideale Form bemisst sich nach einem Schönheitsideal.
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Meist sind Nasenflöten Längs- oder Querflöten mit Tonlöchern. Andere Arten von Flöten kommen seltener vor. Die Spieltechniken sind den üblichen mundgeblasenen Flöten vergleichbar. Angeblasen werden die Instrumente meist mit nur einem Nasenloch, wobei das andere entweder verstopft (zum Beispiel mit Blättern) oder zugehalten wird.
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Es gibt auch moderne, einfache, kompakte Nasenflöten, die vor Mund und Nase gehalten werden. Geblasen wird mit beiden Nasenlöchern und der leicht geöffnete Mund bestimmt über die Form von Lippen und Zunge die Tonhöhe.


M500

Chinesische Nasenflöte (auf youtube)
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Jetzt gibts wieder mal einen Montagskracher aus der Abteilung: Europäische Weltklasse vom Olli.
Und zwar. Ein Mann läuft an einem See vorbei und da schwimmt da einer drin und schreit: „Hilfe! Hilfe!“
Da geht er hin und sagt: „Was ist denn (ischn) los?“
Sagt der: „Hilfe! Hilfe! Ich kann nicht schwimmen.“
Da sagt der, der außen am Fußweg steht: „Hej, hören Sie mal zu: Ich kann keine chinesische Nasenflöte spielen - und renne nicht deshalb auf der Straße (auf de Straß) rum und Schreie Hilfe, Hilfe.“


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