Diferencia entre revisiones de «Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 188c»

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'''Archimedes''' (Teil 27)
 
 
 
 
 
 
 
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:Die nachklingende Unrast des Schaffens war von Archimedes gewichen. Er gewann die Kraft, seine Ergebnisse und Entdeckungen zurückzuschieben. Sie waren unverlierbar aufgezeichnet. Nicht nur in seinem vergänglichen Hirn. Nein, auf gelblichem Papyros und weißen pergamenischen Blättern. Darum durfte er, schwerelos wie ein gedachter geometrischer Körper, den einzigartigen Duft fühlen, sich von diesem Duft umhüllen lassen, den nur die Wirklichkeit ausströmte, und durfte schweigen. Denn die Wirklichkeit hatte heute kaum noch ein Wort gesprochen.
 
:Er sah verstohlen zu ihr hinüber. Sie schien nichts um sich herum zu bemerken. Ihre weit geöffneten Augen blickten ins Leere. Oder aber nach innen. Denn sie hatten einen sonderbaren entrückten Schimmer. Wieder war sie in einer Art gekleidet, die keinem Volk zuzugehören schien. Ein schwerer Reif um die Stirne, ein langes fließendes Gewand aus schimmernden, regenbogenartig gefärbten Stoffen, die Archimedes noch nie gesehen hatte. Und leuchtend rote Sandalen.
 
:So glitt die Barke über die Seefläche, und der letzte Rest Alexandrias begann in Dunst und Glast zu versinken.
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:Wieder antwortete er nicht. Es war nichts zu antworten. Es war alles nur zu erfahren, wenn er nicht plump in die riesengroße Harmonie ihres Versuches hineintappte, ihm Dinge zu vermitteln, die sie für wichtig genug hielt, ihre ganze Person, den ganzen Umkreis ihres Lebens dafür einzusetzen. Liebe? Laune? Theatralisches Geltungsstreben? Nein, dreimal nein! Sie hatte etwas gesehen, was für sie endgültig und entscheidend war und das sie jetzt auszudrücken versuchte. Die „Wirklichkeit“ in der Fülle ihrer Macht als Frau und als ungekrönte Königin Alexandrias benötigte aber sicherlich nicht derartig geheimnisvolle Zurüstungen, um etwas mitzuteilen, wozu ein Brief genügt hätte oder eine kurze, klare und harte Aussprache.
 
:Die Barke hatte im Süden eine Wand von Papyrosstauden und riesigen ägyptischen Bohnen erreicht, deren Blüten betäubend dufteten und in vielfältigen Farben durch das letzte Licht der Dämmerung gleißten. Kurze Zeit fuhren sie dieser Wand entlang. Dann stieß die Barke in das Dickicht und war sofort von einem Zauberwald wuchernder Gewächse umgeben, die geheimnisvoll an den Bordwänden raschelten, ihre Blüten und Früchte auf die Barke warfen und ab und zu klatschend zerrissen. Auch umgaben sie viele aufgescheuchte Vogelstimmen, und von fernher tönte das dumpfe Gequake von Fröschen und Unken.
 
:Nachdem sie schon geraume Zeit durch diese strotzenden Dämmerungen geglitten waren, fühlte Archimedes einen verstärkten Druck ihrer Hand. Fast im gleichen Augenblick sagte sie unvermittelt:
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:„Man hat mir einige Auskünfte erteilt“, erwiderte er zögernd.
 
:„Einige Auskünfte?“ lachte sie auf. Dann setzte sie fort: „Auch mir hat man Auskünfte erteilt. Über die Angelegenheit des pergamenischen Schreibstoffes. Auch über dich. Sosibios hat es sich nicht nehmen lassen, zu mir zu laufen und mir alles zu erzählen, was er über dich wußte oder zu wissen glaubte. Auch Herophilos sah nach meiner kostbaren Gesundheit, um zu erforschen, was ich mit dir vorhabe. Sie sind alle unsäglich simpel, diese Spitzen des Weltgeistes. Ein hässsslicherhäßlicher Fliegenschwarm, der Wie toll umhersummt, wenn man nur ein Wenig zu nahe kommt.“