Diferencia entre revisiones de «Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 159c»

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:Unsere Leser, soferne sie nicht Mathematiker sind, werden wähnen, wir hatten sie in den letzten Kapiteln zunehmend mit einem Wust von stets schwieriger werdenden Einzelheiten und mathematischen Sensationen überschüttet. Weit gefehlt! Mit geradezu väterlichem Gefühle haben wir ihnen, so weit es ging, die Schrecknisse des Details vorenthalten und sie nur von Gipfeln über weite Länder blicken lassen, die von diesen Gipfeln aus friedlich in der Sonne liegen. Betritt man diese Länder, dann umgibt einen sofort tosender Lärm, Volksgedränge, Aufruhr, Einsturz, Wildes Geschrei. Und die Gassen, in die man fliehen Will, werden undurchdringlicher und krauser als die Gänge des kretischen Labyrinths. Wir haben vieles verschwiegen. Haben nichts über höhere Flächen, nichts über nichtorientierbare Räume gesprochen, in denen man nach einer Weltumseglung sein Herz auf der rechten Seite finden kann, während der zurückgebliebene Freund sein Herz auf der linken Seite behielt. Der einfachste Fall eines solchen Raumes ist das bekannte Blatt von Möbius, das sich jeder aus einem Stück Papier kleben und es hierauf in einem Zug auf beiden Seiten mit einer in sich zurückkehrenden Linie beschriften kann.
:[[File:Geschichte der Mathematik Fig 113.svg|thumb|600 px|Fig. 13]]
:<br style="clear:both;" />
 
:Wir zeigen es im Bilde, zeigen, wie dabei durch „Weltumseglung“ die rechte und linke Seite vertauscht Wird, Was ein sogenanntes Beltramisches Flächenwesen gar nicht verstände, da es sich nicht in die dritte Dimension erheben kann.
:Wir haben auch nichts über die große Erregung berichtet, die all diese geometrischen Entdeckungen hervorriefen. So erfuhr etwa der berühmte Astrophysiker Zöllner (geb. 1834), der durch seine Untersuchungen der Protuberanzen und Spektrallinien rühmlichst bekannt ist, einmal zufällig durch Felix Klein, daß ein Knoten in einem <math> R_3 </math> eine Angelegenheit der Lagegeometrie, also gegen jede Verzerrung seinem Wesen nach invariant oder unempfindlich sei. Im <math> R_4 </math> dagegen könnte ein solcher Knoten durch bloße „Verzerrung“ gelöst werden. Klein war über die enthusiastische Aufnahme dieser Neuheit durch Zöllner erstaunt. Er war aber geradezu entsetzt, als er erfuhr, daß sich Zöllner mit dem damals berühmten, später entlarvten amerikanischen Medium und Okkultisten Slade verbündet habe, um im Wege der Knotenlösung die reale Existenz des vierdimensionalen Raumes zu beweisen. Durch die Taschenspielerkunststücke Slades gelangen die Experimente trotz Versiegelung der Knoten und trotz anderer Vorsichtsmaßnahmen. Nun gab es für Zöllner keinen Halt mehr. Er begann eine fieberhafte Tätigkeit zu entwickeln, ließ in seinen letzten Lebensjahren taglich mindestens einen Bogen Abhandlungen drucken und starb im Jahre 1882 infolge Überreizung, noch nicht fünfzig Jahre alt, an Gehirnschlag.