Diferencia entre revisiones de «Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 082c»

Contenido eliminado Contenido añadido
Sin resumen de edición
Sin resumen de edición
Línea 18:
:Zuerst wollen wir uns einmal in ferne Vorzeit zurückversetzen. Zu den alten Ägyptern und Indern. Noch heute bestaunt jeder Kenner der Baukunst die unwahrscheinliche Präzision, mit der speziell die Ägypter die Maße und Winkel ihrer Bauwerke ausführten. Es ist dies ein Verdienst der sogenannten Harpedonapten oder Seilspanner gewesen, die durch ihre geometrischen Kenntnisse die Bestimmung der Winkel, vornehmlich der rechten Winkel, ermöglichten. In welcher Art, werden wir sofort erfahren: Stellen wir uns etwa vor, es solle ein riesiger rechteckiger Tempel gebaut werden. Daß dabei schon kleine Abweichungen in der Genauigkeit der Winkelbestiminung eine Rolle spielen, ist klar. Das weiß jeder Maurer und Zimmermann, der stets aufs neue Lot und Winkelmaß anlegt. Die „Seilspanner“ nun, eine Zunft, die der Priesterschaft angehörte, vollführten schon bei der feierlichen Grundsteinlegung des Tempels ihre geometrische Zeremonie. Sie hatten dazu ein sehr langes Seil durch Knoten im Verhältnis <math> 5:3:4 </math> untergeteilt. Also in folgender Art:
 
[[File:Mathematik von A bis Z Fig 15.svg|thumb|600 px|Fig. 15]]
 
<br style="clear:both;" />
 
??
 
 
Fig. 15
 
 
:Die Knoten wollen wir für uns ''a'', ''b'', ''c'', ''d'' nennen. Wenn nun der rechte Winkel bei ''c'' zu erzielen war, wurde die Strecke 3 durch Pflöcke bei ''b'' und ''c'' festgemacht. Dann wurde die Strecke 4 ungefähr in den rechten Winkel gestellt und nun die Strecke 5 soweit herumgeschlagen, bis die Punkte ''a'' und ''d'' zusammenfielen. Wenn man nun die Seile spannte und auch a und d gemeinsam durch einen Pflock festlegte, befand sich bei ''c'' ein genauer rechter Winkel. Im Bild (s. Fig.&nbsp;16). Das Dreieck, dessen Seiten im Verhältnis <math> 3:4:5 </math> stehen, heißt allgemein das „ägyptische Dreieck“. Daß es ein sogenanntes rechtwinkliges Dreieck ist, sieht man an der Figur.
:Aber nicht nur die Ägypter, auch die Priesterschaft der alten Inder besaß einen ähnlichen Kunstgriff, für Altäre und dergleichen rechte Winkel abzustecken.
 
[[File:Mathematik von A bis Z Fig 16.svg|thumb|600 px|Fig. 16]]
 
<br style="clear:both;" />
 
??
 
Fig. 16
 
 
:Nur henützte man in Indien merkwürdigerweise ein Dreieck mit dem Seitenverhältnis <math> 15:36:39 </math>. Um uns leichter verständigen zu können, wollen wir gleich hier sagen, daß man die längste Seite eines rechtwinkligen Dreiecks die „Hypotenuse“ und die beiden kürzeren Seiten die „Katheten“ nennt. Das ägyptische Dreieck besitzt also die Hypotenuse 5 und die Katheten 4 und 3, während das indische eine Hypotenuse von 39 und zwei Katheten von 36 und 15 hat.