Diferencia entre revisiones de «Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 152c»

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„Es ist laues Wasser, Herr“, sagte der Diener. „Es kommt aus den Springbrunnen und ich ließ es ein, als die Sonne noch hoch stand. Willst du jedoch kaltes, dann lasse ich es abströmen und du wirst das Wasser haben, das nur die Sterne bestrahlten.“ Archimedes warf die Kleider ab. Eine Gier nach Entspannung Warwar über ihn gekommen. Windstille, Wellengekräusel, Sturm. Peisithanatos. Was ist Lust, was Form, was Freitod? Ist die bewohnte Erde ein Frevel, sind es die Sterne? Oder der Rauminhalt der glatten, ungreifbaren, irrationalen Kugel? Oder ist alles nur ein Traum? Der Traum eines Traumes? Sein Herz hämmerte, die Schläfen pochten, an tausend Stellen stach es in seiner Haut wie mit Nadeln. Nein, keine Unrast, keine Eile! Im Museion steht die Zeit still. Hier ist es Pflicht, alles zu tun, um das Werkzeug Mensch zu höchster Schärfe zu schleifen. Alles ist hier selbstverständlich. Und doch liegt ein leiser Hauch von Windstille, von Übersättigung in allem. Am Rande seiner Gedanken stand plötzlich das Mädchen Wirklichkeit, als ihn die lauen Wasser umspielten. Hinweg, Mädchen Wirklichkeit! Du selbst warst der tiefste Traum, den ich in den wenigen Stunden hier träumte.
 
 
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Tische Warwar geteilt. Während aber die eine Hälfte gleichsam eine offene Schublade Warwar, in der feiner angefeuchteter Sand es erlaubte, mit einem Elfenbeingriffel flüchtige Skizzen zu zeichnen, die man mit einer breiten Spachtel glättend wieder fortwischte, Warwar die zweite Hälfte der Tische eine Art von Reißbrett, auf dem die endgültigen Zeichnungen auf den Papyros aufgetragen wurden. Und es war dafür gesorgt, daß reichlich Licht durch hohe Fenster einströmte. Konon kam sofort auf Archimedes und Eratosthenes zu. Er lächelte leicht, als er den Fieberblick wahrnahm, mit dem Archimedes diese mathematische Werkstätte musterte. „Hast du Verlangen nach irgendeiner mathematischen Schrift?“ fragte Konon scherzend. „Auch deine bisherigen Schriften stehen dort oben. Aber es wäre ja möglich, daß du in Syrakus noch nicht alles dir beschaffen konntest, was dich brennend interessiert. Befiehl, Archimedes. Wir werden versuchen, zu zaubern.“ Wieder überkam Archimedes eine quälende Unrast und ein traumartiger Zustand. Warum wunderte er sich im Angesichte der Tatsachen über Dinge, die er doch gewußt hatte, bevor er in Syrakus das Schiff bestieg? Derentwegen
 
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Indien herüberkamen. Oder von noch weiter her. Der Hafen aber war durch eine Mole abgeschlossen, nach deren Einmündung in die Stadtmauer diese senkrecht in den See Marcotis abfiel, so daß die Wellen des Sees ihren Fuß netzten. Unmittelbar nun unter ihrem Standpunkt lagerte sich vor die Stadtmauer, in den See hinein, eine kleine Halbinsel, auf der inmitten herrlicher üppigster Gärten ein Palast stand, dessen Vorderseite ihnen zugekehrt war. Sein Baustil Warwar ein Gemenge ägyptischer, hellenischer und fremdartiger Architektur, und Goldmosaiken und Malereien flirrten an seiner pylonenartig gestalteten Fassade in der tiefstehenden Sonne. Vor dieser Fassade, unmittelbar unter ihnen, aber dehnte sich ein buntgepflasterter Vorhof. „Der Tempel der Wirklichkeit, soll ich dir sagen, o Herr, wenn du zum erstenmal hinabsiehst, hat mir die große Herrin befohlen“, murmelte der Sklave. „Jetzt aber darf ich dich bitten, wieder die Sänfte zu besteigen. Wir sind sofort am Ziele.“ Tempel der Wirklichkeit? klang es in Archimedes nach, als schon die Sklaven, diesmal auf einer flachen Treppe, die ebenfalls an der Stadtmauer klebte, hinunterstiegen. Tempel der Wirklichkeit? Es gab kaum Unwirklicheres