Diferencia entre revisiones de «Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 106c»

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:Unserem Alchwarizmi also fiel die historische Aufgabe zu, das indische dekadische Stellenwertsystem in einem Rechenbuch zusammenzufassen, Worauf er oder ein Übersetzer seinen Herkunftsnamen „Algoritmi“ an die Spitze stellte.
:Wir wollen aber jetzt dieses erste an uns herantretende Beispiel eines Algorithmus, und zwar den vollkommensten aller Algorithmen, ein Wenig näher prüfen, um uns ein richtiges Bild über das Geleistete und über den Anteil der einzelnen Kulturen an dieser Epoche zu bilden.
:Seit den bahnbrechenden und verdienstvollen Forschungen des englischen Kolonialbeamten Colebrooke, der 1816 zum erstenmal die indische Mathematik ins richtige Licht stellte und auf dessen Arbeiten dann die Weitere Forschung nicht nur des Abendlandes, sondern auch der autochthonen Forscher Indiens selbst weiterbaute, Weiß man, daß die alten Inder in mehr als einer Art zur Entwicklung der Mathematik beigetragen haben. Ihre mit ausschweifender, zügelloser Phantastik gemischte mathematische Begabung befähigte sie zu großen Entdeckungen, deren größte eben das Stellenwertsystem ist. Gewiß, sie hatten auch bedeutende Algebraiker wie Aryabhatta (476 nach Christi Geburt), Brahmagupta (7. Jahrhundert nach Christi Geburt) und Bhaskara (12. Jahrhundert nach Christi Geburt). Sie entdeckten selbständig die ganzzahlige Lösung unbestimmter Gleichungen und drangen bis zur Algebra dritter Stufe, also bis zur reinen Symbolschreibung, vor. Ihr Werk aber blieb mit Ausnahme der Zahlenschreibung abseits von der allgemeinen Entwicklung und hat daher in unsrem Sinne nicht den Charakter des Epochehaften, sondern eher des Episodischen. Daran änderte es auch nichts, daß Bhaskara den Grenzwert von <math> \textstyle frac{a}{0}</math> richtig einschätzt und sagt: „Je mehr der Divisor verkleinert Wird, um desto mehr wird der Quotient vergrößert. Wird der Divisor aufs äußerste verkleinert, so vergrößert sich der Quotient aufs äußerste. Aber solange noch angegeben werden kann, er sei so und so groß, ist er noch nicht aufs äußerste vergrößert; denn man kann alsdann eine noch größere Zahl angeben. Der Quotient ist also von unbestimmbarer Größe und wird mit Recht unendlich genannt.“ [<small>Wenn der Divisor allerkleinst, also 0 ist.</small>]
:Wenn solche reife Erkenntnisse des Infinitesimalen aus dem Zauberland des Meditierens, aus indischen Schulen, damals schon ins Abendland gelangt und in die geeigneten Hände gekommen Wären, hätte sich Wahrscheinlich die Weltgeschichte anders entwickelt. Aber es begab sich eben anders. Und das Abendland erfuhr auch bis zum 19. Jahrhundert nichts davon, daß Brahmagupta mehrere Unbekannte durch Farbenbezeichnungen unterschied, Wie denn die indische Algebra überhaupt in ihrer Einkleidung sehr poetisch War. So sagt Bhaskara in seinem „Lilavati“ überschriebenen Kapitel über die Rechenkunst: „Schönes Mädchen mit den glitzernden Augen, sage mir, so du die richtige Kunst der Umkehrung verstehst, welches ist die Zahl, die mit 3 vervielfacht, sodann um <math>\textstyle \frac{3}{4}</math> des Produktes vermehrt, durch 7 geteilt, um ein Drittel des Quotienten vermindert, mit sich selbst vervielfacht, um 52 vermindert, durch Ausziehung der Quadratwurzel, Addition von 8 und Division durch 10 die Zahl 2 hervorbringt.“ Falls diese Lilavati ein wirkliches schönes Mädchen und nicht bloß, Wie einige Historiker annehmen, die allegorische Darstellung der herrlichen Rechenkunst selbst War, dann dürften sich, auch wenn sie die „Methode der Umkehrung“ verstand, ihre glitzernden Augen ein Wenig getrübt haben, bevor sie wußte, daß der Gang der Rechnung
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:<math> (2 ~\cdot 10 -- 8)^2 + 52 = 196 </math>
:<math>\sqrt{196} = 14</math> und
:<math>(14 \cdot 1\frac{1}{2} \cdot 7 \cdot \frac{4}{7}) : 3 = 28</math> lautete,
:da alle in Worten angegebenen Rechnungsoperationen gerade umgekehrt angesetzt werden mußten. Denn
 
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Divisor aufs äußerste verkleinert, so vergrößert sich der
Quotient aufs äußerste. Aber solange noch angegeben
werden kann, er sei so und so groß, ist er noch nicht aufs
äußerste vergrößert; denn man kann alsdann eine noch
größere Zahl angeben. Der Quotient ist also
 
 
 
 
*) von unbe-
stimmbarer Größe und wird mit Recht unendlich genannt.“ [<small>Wenn der Divisor allerkleinst, also 0 ist.</small>]
 
 
:Wenn solche reife Erkenntnisse des Infinitesimalen
aus dem Zauberland des Meditierens, aus indischen
Schulen, damals schon ins Abendland gelangt und in die
geeigneten Hände gekommen Wären, hätte sich Wahr-
scheinlich die Weltgeschichte anders entwickelt. Aber es
begab sich eben anders. Und das Abendland erfuhr auch
bis zum 19. Jahrhundert nichts davon, daß Brahma-
gupta mehrere Unbekannte durch Farbenbezeichnungen
unterschied, Wie denn die indische Algebra überhaupt in
ihrer Einkleidung sehr poetisch War. So sagt Bhaskara
in seinem „Lilavati“ überschriebenen Kapitel über die
Rechenkunst: „Schönes Mädchen mit den glitzernden
Augen, sage mir, so du die richtige Kunst der Umkehrung
verstehst, welches ist die Zahl, die mit 3 vervielfacht,
sodann um
 
<math>\textstyle \frac{3}{4}</math> des Produktes vermehrt, durch 7 geteilt,
um ein Drittel des Quotienten vermindert, mit sich selbst
vervielfacht, um 52 vermindert, durch Ausziehung der
Quadratwurzel, Addition von 8 und Division durch 10
die Zahl 2 hervorbringt.“ Falls diese Lilavati ein wirk-
liches schönes Mädchen und nicht bloß, Wie einige Histo-
riker annehmen, die allegorische Darstellung der herr-
lichen Rechenkunst selbst War, dann dürften sich, auch
wenn sie die „Methode der Umkehrung“ verstand, ihre
glitzernden Augen ein Wenig getrübt haben, bevor sie
wußte, daß der Gang der Rechnung
 
???
 
 
(2 ~ 10 -- 8)2 + 52 =
-.= 196; 1/íšš = 14 und (14-1%«-7%-)= 3 = 28
 
 
 
 
lautete,
da alle in Worten angegebenen Rechnungsoperationen
gerade umgekehrt angesetzt werden mußten. Denn
 
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