Curso de alemán nivel medio con audio/Lección 065

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M3201 - M3210

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M3201



M3211 - M3220

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M3211




M3221 - M3230

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M3221




M3231 - M3240

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M3231

???




M3234

???


M3235

Fragen über Fragen
Kannst Du mir das erklären?
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  1. Was passiert nach den letzten Zügen?
  2. In welche Richtung geht es sich auf dem Treidelpfad schwerer?
  3. Ist „kleingeistig“ das Gegenteil von „großherzig“?
  4. Was ist das Gegenteil von obendrüber und von hintendran?
  5. Wo liegt Neustadt? Welche Ortschaften haben den Namensbestandteil „heilig“?

M3236

Was für Personen sind das?
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Beispiel:
Helfer
⇒ Ein Helfer ist eine Person, die hilft.
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  1. Gefangene
  2. Bedienstete
  3. Purser
  4. Zahlmeister
  5. Verbrecher
  6. Generalstab
  7. Hörerschaft
  8. Gurkentruppe
  9. Zunft
  10. Schlapphüte


M3237

Sprichwörter:
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  1. Nach dem Essen sollst du ruhen und dann tausend Schritte tun.
  2. Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.
  3. Viel Feind, viel Ehr'.
  4. Hunger ist der beste Koch.
  5. Gib den kleinen Finger, und man nimmt die ganze Hand.


M3238

Bilde so viele Wörter (Substantive) wie möglich mit dem Wortstamm „-rei“!
Erkläre diese Wörter! Gib Beispiele dazu!
Lösung M3238
-rei
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Konditorei
Straßenmeisterei
Schneiderei
Autobahnmeisterei
Streiterei
Keilerei
Gaunerei
Gießerei
Kelterei
Raserei
Schießerei
Fischerei
Brauerei
Sauferei
Länderei
Bäckerei
Schweinerei
Schnapsbrennerei
Weberei
Färberei
Kaffeerösterei
Käserei
Prahlerei
Mosterei
Lackiererei
Bücherei
Hexerei
Angeberei
Schlosserei
Plackerei
Fliegerei
Obstbrennerei
Gerberei
Druckerei
Schauspielerei
Schlamperei
Seilerei
Sklaverei
Reederei
Baumwollspinnerei
Ausbeuterei
Malerei
Sauerei
Ketzerei
Meierei
Molkerei
Liebhaberei
Karawanserei
Sektkellerei
Schönfärberei
Schlägerei
Trickserei
Schwärmerei
Abdeckerei


M3239

Fragen über Fragen
Kannst Du mir das erklären?
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  1. Wer schwingt das Zepter?
  2. mäuschenstill oder mausestill? mäuschentot oder mausetot?
  3. Wann ist die Laube fertig?
  4. Was ist größer, das Bäderdreieck oder das Sommerdreieck?
  5. Wohin fährt die schiefe Bahn?


M3240

Fragen über Fragen
Kannst Du mir das erklären?
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  1. Er hat den blauen Brief bekommen. Was stand drin?
  2. Sind Vollpfosten voller Pfosten?
  3. Das ist das Gleiche in rot, grün, blau, gelb, schwarz, weiß, braun, magenta oder grau?
  4. Was ist in einer Sandgrube? Was ist in einer Schlangengrube? Was ist in einer Sickergrube? Für welche Grube braucht man eine Grubenlampe?
  5. Wirr ist das Volk. Bierpreisbremse. Das Brot ist voll. Verstehen Sie diese Verballhornungen? Wie lauten die Originale?

M3241 - M3250

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M3241

Redewendungen
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jemanden ins kalte Wasser werfen
klar wie Kloßbrühe
seine Schäflein im Trockenen haben
sag bloß
die Faxen dicke haben


M3242

Redewendungen
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die Segel streichen
an einem Strang ziehen
nur Bahnhof verstehen
beide Hände voll zu tun haben
Öl auf die Wogen gießen


M3243

Redewendungen
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Stein des Anstoßes
die Ohren spitzen
frei von der Leber weg sprechen
in Amt und Würden
den Ball flach halten


M3244

Sprichwörter
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wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
wo gehobelt wird, fallen Späne
der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
ein Unglück kommt selten allein


M3245

Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt.
Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum.
Bei uns sind Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert, und keiner weiß warum.
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In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.
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Der Anatomieprofessor zur Studentin: „Welcher Teil des menschlichen Körpers weitet sich bei Erregung um das Achtfache?“ Sie wird rot und stottert: „Der..., das...“ „Falsch, die Pupille“, entgegnet der Professor. „Und Ihnen, gnädiges Fräulein würde ich raten, nicht mit zu hohen Erwartungen in die Ehe zu gehen...“
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Student: „Warum müssen wir immer Ihrer Meinung sein?“ Professor: „Müssen Sie nicht, aber meine ist die Richtige...“
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Anfrage an Radio Jerewan:
Kann man mit 200 km/h um die Kurve fahren?
Im Prinzip ja. Aber nur ein mal.


M3246

Mein Fahrrad (Die Prinzen) (auf youtube)
Text
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neulich
rumfahren
jmdn. anhalten
Strafe zahlen
bestrafen
verhören - Verhör
stände - würde stehen - Könnte stehen
allein
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treu - untreu
Treue - Untreue
Ehebruch - Ehebrecher
steinigen - Steinigung
eheliche Treue
Meinem Fahrrad war ich treu - im Gegensatz zu meiner Freu.
Wolke
sich gut vertehen
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Refrain
Jeder Popel fährt nen Opel
Blödmann
Arsch
Arschgesicht
Manta
Dödel
genießen - Genießer - Genuss
lila
anmachen
jemd. anmachen
er macht sie an
das macht mich an
das macht mich nicht an
etw. nicht leiden können
blau anstreichen
Sattel - Reitsattel - Damensattel - Springsattel - Polosattel - Dressursattel - Rennsattel - Westernsattel - Distanzsattel
Motorradsattel - Sattler
Fahrradsattel
Sattelzug
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Fahrradschlauch - Schlauch
Ein Fahrradschlauch ist ein Behältnis, gefüllt mit komprimierter Luft, das den Luftreifen (die Decke) von innen gegen Druckverlust abdichtet, wenn die Felge für schlauchlose Reifen nicht geeignet ist. Er ist Teil der Fahrradbereifung und besteht aus Butyl, früher auch aus Gummi.
Die Fahrradbereifung ist heute üblicherweise eine Luftbereifung. Sie besteht aus dem Reifen, auch Mantel oder Decke genannt sowie dem Schlauch und ist ein Teil des Laufrades.
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äußerst
passend
er ist blau


M3247

das selbe
das gleiche
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  • dasselb, desselbe, dieselbe (Denselben Mann habe ich vorhin schon mal gesehen. Verfolgt er uns?)
  • das gleiche (Peter fähr das gleiche Auto, wie Uwe.)
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selbe:
Bedeutung: identisch (im Sinne von nicht wiederholbar)
Synonyme: derselbe, selbig (veraltet)
Sinnverwandte Wörter: gleich (identisch, im Sinne von wiederholbar) (teilweise synonym gebraucht insbesondere bei Personen: Der gleiche Verkäufer / derselbe Verkäufer aber auch: die gleiche Bedeutung / dieselbe Bedeutung)
Beispiele:
Zur selben Zeit ereignete sich anderenorts etwas ganz anderes.
„In Kleinasien dagegen gewannen sie an selbem Tage das Treffen bei Tschuruksu.“
„[...] Abschlussbericht zur Umfrage mit selbem Titel [...]“
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derselbe:
Bedeutung: bezeichnet die Identität mit einem vorausgegangenen oder bekannten Ding im Gegensatz zu einem anderen Ding derselben Art, für das "der gleiche" zu verwenden ist
Gegenwort: der gleiche drückt die Übereinstimmung in der Identität einer Art aus – es gibt also mehrere gleich aussehende Ausprägungen (Dinge) einer Art
Beispiele:
Es ist genau derselbe Mann, den wir vorhin schon einmal gesehen haben.
Es ist genau dieselbe Frau, die wir vorhin schon einmal gesehen haben.
Ein Freund von mir besitzt den gleichen Regenschirm, wie ich. Mein Lebenspartner verwendet denselben Regenschirm, wie ich, da wir zusammen nur einen einzigen besitzen.
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gleichen:
Bedeutung: wenige/ keine Unterschiede zu einer anderen Sache aufweisen
Gegenwort: unterscheiden
Unterbegriffe: abgleichen, angleichen, ausgleichen, begleichen, vergleichen
Zwillinge: Zwillinge gleichen sich.
Redewendung: zwei Dinge gleichen sich wie ein Ei dem anderen
Charakteristische Wortkombinationen:
genau gleichen
sehr gleichen
wenig gleichen
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gleich:
Bedeutung: Ähnlichkeit mehrerer Dinge; Die Eigenschaften zweier Dinge unterscheiden sich wenig, bzw. gar nicht.
Synonym: identisch, sehr ähnlich
Beispiele:
Das Fell eines Hundes ist dem einer Katze gleich.
Wir haben ja die gleichen Schuhe an!
Alle Tiere sind gleich, aber einige sind gleicher. - George Orwell, „Farm der Tiere“; ("gleicher" ist sprachlich nicht korrekt, sondern eine poetisch-künstlerische Kreation)
Gleich und Gleich gesellt sich gern
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gleich:
Bedeutung: sich nicht verändernd
Synonym: unverändert
Beispiel:
Die Preise sind seit fünf Jahren gleich geblieben.


M3248

Betriebsmittelrahmenkreditvertrag
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Super-Lux-Bank
Es betreut Sie: Holger Otto
Filiale Hamburg-Blankenese
Tel.: 123
Fax: 567
blankenese@superluxbank.de
15. Februar 2011
Kto.-Nr.: 1234 567
Kd.-Nr.: 89105 (Bitte bei Schriftwechsel angeben)
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Anpasung Betriebsmittelrahmenkreditvertrag
Geschäfts-/Hauptkontonummer: 123 456
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Sehr geehrter Herr Müller,
ihre Anwaltskanzlei hat seit vielen Jahren ihre Geschäftskonto in unseres Bank. Bisher haben wir Ihnen einen Überziehungskredit über 200.000 Euro gewährt.
Als führendes Geldinstitut im Hamburger Raum stehen wir Ihnen sehr gern mit sämtlichen Bankdienstleistungen zur Verfügung. Ihr Super-Lux-Bank-Geschäftskonto ist hierbei der Ausgangspunkt der Transaktionen rund um den Zahlungsverkehr.
Der mit Ihrem Konto vereinbarte Betriebsmittel-Rahmenkredit stellt Ihnen dabei einen finanziellen Rahmen zur Verfügung, den Sie jederzeit ganz nach den Bedürfnissen Ihrer Anwaltskanzlei nutzen und für Schwankungen in Ihrem Liquiditätsbedarf einsetzen können.
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Diese Flexibilität stellen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung!
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Durch die steigenden Anforderungen an Kreditinstitute im Bereich der Regulatorik und der Bindung von Eigenkapital entsteht Banken zusätzlicher Aufwand, insbesnder im Bereich der Liquiditätsvorhaltung. um Ihnen den gewollten flexiblen Abruf der Kreditmittel zu ermöglichen, beabsichtigen wird deshalb die Vereinbarung zum Betriebsmittel-Rahmenkredit wie folgt anzupassen:
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Ab dem 1. August 2011 werden wird für die Bereitstellung Ihres Betriebsmittel-Rahmenkredits auf den jeweils nicht in Anspruch genommenen Teil des vereinbarten Kreditrahmens eine Bereitstellungsprovision in Höhe von 0,64 % pro Jahr berechnen.
Die Abrechnung erfolgt zu den bisherigen Zinsterminen. Im Übrigen gelten die bereits getroffenen Vereinbarungen zu Ihrem Betriebsmittel-Rahmenkredit und zu etwaigen Sicherheiten. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die sie in jeder unserer Filialen einsehen können, gelten unverändert fort. Der obigen Berechnung der Bereitstellungsprocision können Sie innerhalb einer Frist von 4 Wochen nach Erhalt dieses Schreibens widersprechen.
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Sie haben Fragen zu Ihren Betriebsmittelkredit? Sprechen Sie uns gern jederzeit zu diesem oder jedem weiteren Tehma an.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Super-Lux-Bank
(Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.)
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Datenschutzrechtlicher Hinweis: Die Bank verarbeitet und nutzt die von Ihnen im Rahmen der Geschäftsbeziehung erhobenen personenbezogenen Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung. Die Daten werden nicht an Daten weitergegeben. Sie könen jederzeit der Verarbeitung und Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten für Zwecke der WErbung sowie der Markt- und Meinungsforschung widersprechen.


M3249

Mondnacht (ein Gedicht von Joseph von Eichendorff)
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Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt’.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


M3250

Die Uhr (Mark Twain)
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Mark Twain
Meine Uhr
Eine lehrreiche kleine Geschichte
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Meine schöne neue Uhr ging nun schon anderthalb Jahre weder vor noch nach, sie war kein einziges Mal stehengeblieben und an dem Werk war nie etwas zerbrochen. Es kam soweit, daß mir ihr Urteil über die Tageszeit für unfehlbar, ihre Konstitution und ihre Anatomie für unverderblich galt. Schließlich aber vergaß ich sie eines Abends aufzuziehen, und über Nacht lief sie ab. Ich trauerte darüber, als sei dies Versehen ein Vorbote von kommendem Unheil und Mißgeschick. Erst allmählich wurde meine Stimmung heiterer, ich zog die Uhr wieder auf, stellte sie nach Gutdünken und schlug mir alle abergläubischen Gedanken und trüben Ahnungen aus dem Sinn.
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Am nächsten Morgen trat ich in den Laden des ersten Uhrmachers der Stadt, um meine Uhr genau stellen zu lassen. Der Herr nahm sie mir aus der Hand, um dieses Geschäft für mich zu besorgen.
„Sie geht vier Minuten nach“, sagte er dabei, „der Regulator muß vorgeschoben werden.“
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Ich versuchte ihn daran zu hindern, ich suchte ihm begreiflich zu machen, daß der Gang der Uhr unübertrefflich sei. Vergebens - der Kohlkopf in Menschengestalt sah nur das eine: die Uhr ging vier Minuten nach und der Regulator mußte vorgestellt werden. Ich flehte, er solle die Uhr in Ruhe lassen, ich sprang angstvoll um ihn herum, doch alles umsonst. Mit kaltblütiger Grausamkeit vollbrachte er die schändliche Tat.
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Von nun an begann meine Uhr schneller und schneller zu laufen, von Tag zu Tag mehr. Innerhalb einer Woche geriet sie in wahres Fieber, ihr Puls stieg bis auf hundertfünfzig Grad im Schatten. Nach knapp zwei Monaten hatte sie alle Uhren der Stadt weit hinter sich gelassen und war dem Kalender vierzehneinhalb Tage voraus. Noch hing das bunte Oktoberlaub an den Bäumen und sie tummelte sich schon im Novemberschnee. Die Zahltermine für die Hausmiete, für alle fälligen Rechnungen und sonstigen Schulden kamen in so wahnsinniger Hast näher, daß ich mir kaum mehr zu helfen wußte.
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So brachte ich sie denn zum Uhrmacher, um sie regulieren zu lassen. Dieser fragte mich, ob sie schon jemals repariert worden sei. Als ich das mit der Bemerkung verneinte, dies sei noch nie nötig gewesen, glitt ein boshaftes Lächeln über seine Züge. Gierig öffnete er die Uhr, guckte hinein, klemmte sich ein Ding ins Auge, das aussah wie ein kleiner Würfelbecher, und betrachtete das Räderwerk genau.
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„Sie muß gereinigt und geölt werden“, sagte er, „und außerdem reguliert. Kommen Sie in einer Woche wieder.“
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Gereinigt, geölt und reguliert war meine Uhr, aber nun ging sie schrecklich langsam, ihr Ticken klang wie Grabgeläute. Jetzt begannen mir die Eisenbahnzüge vor der Nase wegzufahren, ich kam zu allen Verabredungen zu spät, ja, ich versäumte mein Mittagessen. Allmählich machte meine Uhr aus drei Tagen vier; zuerst wurde es bei mir gestern, dann vorgestern, dann letzte Woche, und schließlich gewann ich die Vorstellung, ich treibe mich einsam und verlassen in der vorletzten Woche herum und die Welt entschwinde meinem Gesichtskreis. Es schien mir, als entwickelte sich in mir so etwas wie ein heimliches Kameradschaftsgefühl für die Mumie im Museum, sowie die Sehnsucht, mit ihr in Gedankenaustausch zu treten.
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Ich begab mich zu einem andern Uhrmacher. In meiner Gegenwart nahm er die ganze Uhr auseinander und sagte, der Zylinder sei „gequollen“; in drei Tagen könne er ihn aber wieder auf das richtige Maß bringen.
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Hierauf hielt die Uhr eine gute Durchschnittszeit, sonst nichts. Den halben Tag raste sie wie der Teufel unter fortwährendem Schnarren, Quieken, Schnauben und Schnaufen, so daß ich vor Lärm meine eigenen Gedanken nicht hören konnte. Keine Uhr im ganzen Lande hätte sie in ihrem tollen Lauf einzuholen vermocht. Den Rest des Tages blieb sie allmählich immer mehr zurück und trödelte derart, daß sie ihren ganzen Vorsprung einbüßte und von sämtlichen Uhren wieder eingeholt wurde. Einmal in vierundzwanzig Stunden aber war sie auf dem richtigen Fleck und gab die Zeit genau an. Dies hielt sie pünktlich ein und niemand hätte daher behaupten können, sie erfülle ihre Pflicht und Schuldigkeit nicht.
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An die Tugend einer Uhr stellt man jedoch höhere Ansprüche, als daß sie nur von Zeit zu Zeit richtig geht. Ich trug sie daher abermals zu einem andern Uhrmacher. Er sagte, die Hauptwelle sei zerbrochen, und ich sprach ihm meine Freude darüber aus, daß der Schaden nicht größer sei. Ehrlich gesagt, ich hatte noch nie etwas von einer Hauptwelle gehört, aber ich wollte mich doch einem Fremden gegenüber nicht unwissend zeigen. Die Welle wurde ersetzt; was die Uhr jedoch damit gewann, verlor sie anderswo. Die Uhr ging jetzt eine Weile und dann blieb sie wieder eine Weile stehen, ganz nach ihrem Belieben. Und jedesmal, wenn sie wieder losging, gab es einen Rückstoß wie bei einer alten Muskete. Ein paar Tage lang wattierte ich meine Brusttasche; schließlich brachte ich sie zu einem neuen Uhrmacher.
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Der zerlegte sie in einzelne Stücke, drehte die Trümmer vor seinem Vergrößerungsglas hin und her und meinte, es müsse an der „Hemmung“ etwas nicht in Ordnung sein. Das besserte er aus und setzte die Uhr wieder zusammen. Nun ging sie gut - nur alle zehn Minuten klappten die Zeiger zusammen wie eine Schere und legten den Rest der Runde gemeinsam zurück.
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Der weiseste Mann auf Erden konnte aus solch einer Uhr nicht klug werden, und nicht herausbekommen, welche Tageszeit es sei. Ich ging also zum fünften Uhrmacher, um das Ding reparieren zu lassen. Dieser Mann meinte, der Kristall sei verbogen und die Spiralfeder krumm, auch müsse ein Teil des Werkes neu gefüttert werden. All diese Schäden beseitigte er, und meine Uhr ließ nun nichts mehr zu wünschen übrig, nur dann und wann, nach etwa acht Stunden regelmäßiger Tätigkeit, geriet in ihrem Innern alles in Bewegung; sie begann zu summen wie eine Biene, und die Zeiger rasten so rasch ums Zifferblatt, daß man sie nicht mehr unterscheiden konnte, und sie nur noch ein zartes Spinngewebe darstellten. In sechs oder sieben Minuten hatte sie die nächsten vierundzwanzig Stunden durchwirbelt, dann blieb sie mit einem Knall ganz stehen.
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Schweren Herzens ging ich zu einem weitern Uhrmacher und sah zu, wie er das Werk auseinander nahm. Dabei ermannte ich mich, ihn in ein strenges Verhör zu nehmen, denn die Sache ging mir jetzt über den Spaß. Ursprünglich hatte die Uhr zweihundert Dollar gekostet, und ich hatte jetzt bereits etwa zwei- bis dreitausend für Reparaturen ausgegeben. Während ich dem Manne zusah, kam er mir plötzlich bekannt vor. Nein, ich irrte mich nicht- der Uhrmacher war ein früherer Dampfbootmaschinist, und nicht einmal ein guter. Er betrachtete die Teile sorgfältig, genau wie die andern Uhrmacher auch, und fällte dann seinen Urteilsspruch mit derselben Überzeugung.
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Er sagte: „Sie entwickelt zu viel Dampf - wir müssen den Schraubenschlüssel an das Sicherheitsventil hängen!“
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Ich schlug ihm auf der Stelle den Schädel ein und ließ ihn auf meine Kosten begraben. Mein Onkel William - Gott hab ihn selig! - pflegte zu sagen, ein gutes Pferd sei ein gutes Pferd, bis es einmal durchgegangen wäre, und eine gute Uhr eine gute Uhr, bis sie den Reparierern in die Hände fiele. Er zerbrach sich oftmals den Kopf, was denn eigentlich aus allen erfolglosen Kesselflickern, Büchsenmachern, Schustern, Hufschmieden und Maschinisten schließlich würde - aber niemand konnte ihm je Auskunft geben.


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