Deutsch: Feldpostbriefe von Hans Koch, Wien, 2. Weltkrieg, Ostfront, 1922-1945

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TEXT

Blankenburg, d. 26.II.44.

Mein innig geliebtes Muttl!

Vom Herzen danke ich Dir für die beiden Päckchen und die Briefe, gestern wurde mein langes Warten endlich belohnt. Ich war ganz erstaunt als ich bei den Päckchenempfänger verlesen wurde. Hatte doch nur einen Brief erwartet. Meine Freude kannst Du Dir ja vorstellen. Nochmals vielen dank für alles die guten Zigaretten, Zibeben [süddeutsch, österreichisch: große, getrocknete Weinbeere] u. vor allem das Ketterl. Danke auch Frau Ischirtner in meinen Namen.

Du gehst also nun wieder fleißig arbeiten. Hast ja nun ein neues Betätigungsfeld arbeite nur bitte nicht zu viel und racker Dich nicht zu sehr ab! Du sagst ganz richtig wenn was ist erschießt Du Dich nicht wenns ihnen nicht paßt sollen sie Dich gehen laßen.

Ich denke sehr oft an Dich und an die schöne Urlaubszeit. Das ich vom Revier entlaßen bin weißt Du ja. Mache nun leichten Dienst. Bin nun schon 14 Tage hier und habe noch keinen Dienst mitgemacht. So bringe ich die Zeit ganz schön rum u. laße es mir soweit es geht gut gehen. Bin nun auch schon hier ausgegangen viel ist ja nicht los aber es ist doch besser als in der Kaserne. Schön langsam gewöhne ich mich auch schon an den Betrieb hier. Es hilft ja alles nichts man muß sich eben daran gewöhnen. Wir wollen uns eben damit trösten das alles einmal ein Ende nimmt.

Du bist mir also am Bahnhof nach gekommen schade daß Du mich nicht mehr erreicht hast. Aber für den Zigarettenspitz wäre es nicht nötig gewesen hatte ja einen anderen mit.